Judasbrief

Jud 1,6 A.Christlieb Die Engel, die ihr Fürstentum nicht bewahrten, sondern ihre Behausung verließen, hat Gott behalten zum Gericht des großen Tages mit ewigen Banden der Finsternis. Judas Vers 6

Wie es gottgeschenkte Macht gibt, so gibt es auch eigenmächtig errungene Gewalt. Wie traurig es um derartige Macht bestellt ist, zeigt uns die Geschichte Satans. Er ist ein Engelfürst gewesen und hatte als solcher Macht und Hoheit genug. Aber er blieb nicht in demütiger Abhängigkeit und Untertänigkeit Gott gegenüber, sondern geriet in falsche Selbständigkeit. Er ,,verließ sein Fürstentum". Wie in einer Armee niemand seinen Posten verlassen darf, so durfte auch dieser Engelfürst nicht in eigener Willkür handeln. Er verließ die von Gott ihm befohlene Bahn. Er wollte eine selbständige Macht und erhielt sie auch. Aber - welch trauriges Los erwählte er sich selber! Ruhelos, wie die Bibel es beschreibt, treibt er sich umher und sucht Menschen auf seine Seite zu ziehen. Die treuen Beter haßt und verleumdet er. Er ist verdammt und sucht nun andere mit in seine Verdammnis zu ziehen. Wo Gottes Wort verkündigt wird, da ist er zur Stelle ,,und nimmt das Wort von ihren Herzen, auf daß sie nicht glauben und selig werden" (Luk. 8, 12). Der Zauberer Elymas, von dem Apg. 13, 8 erzählt wird, war ein treuer Satansschüler. Er suchte den Landvogt Sergius Paulus vom Glauben wegzuwenden. Das gleiche gilt von der mordgierigen Isebel. Wer hat ihr die Lügenpläne ins Herz gegeben? Wer half ihr, die Lügenmäuler in Bewegung zu setzen, die Naboth den Tod brachten? Satan, der Vater der Lüge und der Lügner. Vergessen wir es nie: Satan ist eine schreckliche Wirklichkeit. Im Blick auf ihn flehen wir: ,,Herr habe acht auf mich" (Jer. 18, 19)! ,,Behüte mein Leben vor dem grausamen Feinde!" ,,Du wollest nicht dem Tier geben die Seele deiner Turteltaube" (Ps. 74, 19)!