1Jo 2,17
H.Haccius
Die Welt vergeht mit ihrer Lust, wer aber den Willen Gottes tut,
der bleibt in Ewigkeit.
1. Joh. 2, 17.
Die Welt mit ihrer Lust steckt tiefer in unseren Herzen, als wir
meinen, wenn wir ihre Eitelkeit und Nichtigkeit im Licht Jesu
erkannt haben. Wenn wir auch an dem wilden, wüsten Treiben der
Kinder dieser Welt keinen Gefallen haben, wenn wir es auch nicht
mehr begreifen, wie ein Herz in dem Blend- und Spielwerk dieser
Welt seine Befriedigung finden kann, so haben wir damit die
Probe doch noch keineswegs bestanden, ob wir wirklich völlig
von der Welt los sind, und es wird uns im Leben noch oft genug
fühlbar werden, wie vielfach wir noch gebunden sind. Es ist
nicht wohlgetan, sich darüber zu täuschen, als läge die Welt
schon ganz und gar unter unseren Füßen. Je sicherer wir uns
fühlen, desto leichter zieht sie wieder bei uns ein. Höre nicht
auf, in deinem Verkehr mit der Welt vorsichtig zu sein, dir ihre
Vergänglichkeit vorzustellen, den HErrn um Seinen Beistand
anzurufen und das Wort Gottes täglich zu gebrauchen; prüfe
bei allem, was du tust, ob es so der gute und wohlgefällige
Gotteswille sei, und übe dich mit allem Fleiß, den erkannten
Willen Gottes auch zu tun, so wird die Welt von dir weichen
müssen, und ist sie aus dem Herzen heraus, so zieht Jesus ein.
J.Kroeker
Von unseren Versuchungen.
"Die Welt vergeht mit ihrer Lust, wer aber den Willen Gottes
tut, der bleibt in Ewigkeit." 1.Joh. 2,17.
Wie nüchtern bleibt unser Herz, wenn wir alles, was die Welt
ist und was sie bietet, allein vom Standpunkt Gottes aus
sehen. Da erscheinen uns die Dinge in ihrem eigentlichen
Wesen, in ihrer Schuld, in ihrem Gericht und in ihrer
Vergänglichkeit. Wie schnell verlieren sie dann ihren
verführerischen Reiz für uns. Nur wer im Licht der Ewigkeit
die Welt sieht, wird sie insoweit zurückweisen, als sie ihm
vom Versucher und durch Versuchung angeboten werden. Das
bedeutet keine Weltverneinung, sondern eine Weltbejahung,
aber vom Standpunkte der Ewigkeit her.
Wie der Herr die Welt selbst zurückwies, so wies Er auch den
Weg zurück, auf dem Er in den Besitz derselben gelangen
sollte. Satan hatte die eine Bedingung gestellt: "So du
niederfällst und mich anbetest." Da sprach Jesus zu ihm:
"Hebe dich weg, Satan! Denn es steht geschrieben: Du sollst
Gott, deinen Herrn, anbeten und Ihm allein dienen." Jesus
wusste, dass sein Leben und das der ganzen Schöpfung das
eine große Ziel habe, den Vater anzubeten.
Satan war von dieser Bestimmung aus sich selbst heraus
abgewichen und dadurch zum Widersacher Gottes geworden.
Jesus war für diese Abweichung nicht zu haben. Er blieb in
seinem Leben der Berufung treu, allein Gott zu dienen. Das
Leben des Sohnes legte Zeugnis davon ab, dass Er gekommen
war, den Vater zu verherrlichen. "Ich tue allzeit, was Ihm
gefällt." In dieser Hingabe aus Liebe lebte und diente Er,
bis Er zum Vater sagen konnte: "Ich habe vollendet das Werk,
welches Du mir gegeben hast", und am Kreuze mit dem Triumph
starb: "Es ist vollbracht!"
"Gott anbeten und ihm allein dienen" - ist auch die göttliche
Zielsetzung für unser Leben. Es ist die Zukunft aller Wege
Gottes mit uns: der Zweck unserer Errettung, Durchheiligung
und Vollendung. Gott will aus uns, die wir durch die Sünde
unfähig gemacht waren, in seiner Gemeinschaft zu ruhen, und
selig zu sein im Dienen vor seinem Angesicht, eine Welt
zubereiten, die erlöst durch den Sohn Ihm dienen soll in
heiligem Schmuck.
Hat Christus, unser Haupt, gesiegt, wir werden mit Ihm
siegen. Und der Augenblick wird kommen, wo die von Gott
gesandte Stimme in den Himmeln wird verkündigen dürfen:
"Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes
geworden, und die Macht seines Christus, weil der Verkläger
unserer Brüder verworfen ist, der sie verklagte Tag und Nacht
vor Gott. Und sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut
und durch das Wort ihres Zeugnisses, und haben ihr Leben
nicht geliebt bis an den Tod." Das ist und bleibt die
Hoffnung der "Kirche des Kampfes" in ihrem Ringen und Dienen
in der Gegenwart.