1. Petrusbrief

1Petr 4,10 D.Rappard Dienet einander, ein jeglicher mit der Gabe, die er empfangen hat. 1. Petr. 4,10.

Dienet einander! Wir sind von Natur sehr selbstsüchtiger Art. Diesem unschönen und schädlichen Trieb will die Gnade in ihren Kindern mit Ernst entgegenwirken. Wie des Menschen Sohn von sich sagen konnte, er sei nicht gekommen, sich dienen zu lassen, sondern zu dienen, so soll es bei seinen Jüngern auch sein.

Dienet einander, ein jeglicher mit der Gabe, die er empfangen hat. Das gilt nicht nur von hohen Geistesgaben, sondern auch von natürlichen Anlagen und Talenten. Die Hauptsache ist die Gesinnung, die, anstatt an sich zu denken, darauf bedacht ist, andern wohlzutun und zu dienen. Eine Tochter, die ihre reiche musikalische Begabung nicht nur zu eigenem Genuß verwendete, sondern sich in selbstverleugnender Weise ihren strebsamen Brüdern widmete, wurde dadurch zum inneren Segen für sie.

Mancherlei sind die Gaben, die wir empfangen haben. Wir sollen damit haushalten und sie nutzbar machen. Dienstfertige Leute üben den stärksten Einfluß aus. Wer darauf sinnt, andere zu erfreuen, ist selbst freudig. Köstlich ist das Zeugnis, das einst einer Christin gegeben wurde: ,,Sie lebte, um zu dienen, und w u ß t e s e l b e r g a r n i c h t, d a ß s i e n u r d i e n t e, weil das Dienen ihr innerstes Wesen war."

Laß, o laß mich werden Mehr, Jesu, wie Du!