1. Petrusbrief

1Petr 1,8 D.Rappard . . . Welchen ihr nicht gesehen und doch lieb habt, und nun an ihn glaubet, wiewohl ihr ihn nicht seht, und euch freuet mit unaussprechlicher und herrlicher Freude. 1. Petr. 1,8.

Eine wundervolle Kraft, ein unbeschreiblich süßer Duft liegt in diesen Worten. Unsere leiblichen Augen haben den Heiland Jesus Christus nicht gesehen. Aber in den Evangelien ist uns sein Bild gezeichnet, so klar und lebendig, so herzerquickend, so ganz unseren Bedürfnissen und unseren höchsten Idealen entsprechend, daß unseres Glaubens Auge ihn schaut und unser Herz mächtig zu ihm hingezogen wird. Und wenn der Heilige Geist uns die Dunkelheit unserer Nacht offenbart, da verklärt er uns zugleich das Bild des gekreuzigten und auferstandenen Heilands in so herrlichem Glanz, daß die Liebe, s e i n e L i e b e, ausgegossen wird in unser Herz, und wir ausrufen: Wir lieben ihn; denn er hat uns zuerst geliebt.

Ein krankes Kind fühlte unlängst den Trieb, den Heidenkindern vom Heiland zu erzählen. ,,Ich habe ihn sehr lieb" (dreimal unterstrichen), schrieb es, ,,und ihr müßt ihn auch lieben". Ja, Jesum lieben ist Leben und Seligkeit. Darum sagt Petrus: Ihr, die ihr ihn liebt, wiewohl ihr ihn nicht seht, freut euch mit unaussprechlicher und herrlicher Freude. Es ist nicht Zukunftshoffnung, sondern gegenwärtiger Besitz. Versenke dich ins Meer seiner Liebe, dann wird seine Liebe dich erfüllen.

Jesu, Deiner zu gedenken, bringt dem Herzen hellen Schein, Aber volle G'nüge schenken kann doch nur Dein Nahesein.





J.MacArthur "... den ihr liebt, obgleich ihr ihn nicht gesehen habt; an den ihr glaubt, obwohl ihr ihn jetzt nicht seht, [über den] ihr mit unaussprechlicher und verherrlichter Freude jubelt" (1. Petr. 1,8).

Gemeinschaft mit Christus gründet sich auf Liebe, Vertrauen und Gehorsam.

Die Empfänger des ersten Petrusbriefes hatten gleich uns den Herrn nie gesehen; trotzdem erfreuten sie sich der Gemeinschaft mit Ihm. Und ihre Gemeinschaft war echt; denn sie gründete auf Liebe, Vertrauen und Gehorsam.

Die Liebe, von der Petrus hier spricht, ist nicht oberflächlich, emotional oder sentimental. Sie entspringt dem Willen - sie hatten sich dafür entschieden, und seine Leser hatten das getan, obwohl sie Christus nie auf Erden gesehen hatten. Solche Liebe ist durch Gehorsam gekennzeichnet, wie der Herr in Johannes 14 bestätigt: "Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten... Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht" (die Verse 15.24). Mit Christus Gemeinschaft zu haben bedeutet, Ihn zu lieben und Ihm zu gehorchen.

Ein anderes Element der Gemeinschaft ist das Vertrauen. Nachdem er den Bericht von der Auferstehung Christi gehört hatte, erklärte der Jünger Thomas, er wolle dem Herrn erst glauben, nachdem er Ihn gesehen und berührt hätte. Der Herr kommt seinem Wunsch entgegen und sagt: "Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!" (Joh. 20,27). Doch dann sagte der Herr: "Weil du mich gesehen hast, hast du geglaubt. Glückselig [sind], die nicht gesehen und [doch] geglaubt haben" (Vers 29).

Wenn wir Christus lieben und Ihm vertrauen, werden wir "mit unaussprechlicher und verherrlichter Freude" jubeln (1. Petr. 1,8). Diese Freude übersteigt all unser Vorstellungsvermögen. Ähnliches gibt es ja sogar auf der menschlichen Ebene - wie wir aus den tausendfachen Versuchen ersehen, dem Verliebtsein Worte zu verleihen.

Verherrlichte Freude" weist auf das göttliche Element in der Freude der Christen hin. Sie ist eine übernatürliche Gabe, bewirkt und mit Kraft erfüllt vom Heiligen Geist (Gal. 5,22).

Gemeinschaft mit Christus zu pflegen ist eins der höchsten Privilegien deines Christenlebens. Stärke und bereichere diese Beziehung, indem du das Wort Gottes studierst und dich auf den Geist Gottes verlässt. Auf diesem Wege wirst du Christus immer besser lieben und vertrauen lernen.