1. Petrusbrief

1Petr 1,3 W.Nee Gepriesen sei Gott und der Vater unseres Herrn Jesus Christus. 1. Petrus 1,3

Dieser Ausruf kommt sowohl bei Petrus als auch bei Paulus vor und gehört zu den Dingen, die durch ihre Unmittelbarkeit die wahre Gesinnung dieser Männer zeigen. Wir bekommen hier einen Einblick in ihr inneres Wesen; und Gott läßt dieses persönliche Element bei der Verkündigung hervortreten, denn es kommt bei ihr nicht bloß darauf an, was wir sagen, sondern auch, was wir sind. - Gottes Wort zu verkündigen, ist unsere Auszeichnung, aber nie ist der einzelne von uns Gottes direktes Sprachrohr. Wir können seine Worte nicht aussprechen, ohne etwas von unserem persönlichen Wesen hineinzubringen. Mancher von uns vermag eine gute Predigt zu halten, aber ein einziger spontaner Satz hat die Kraft, das Ganze entweder zu bestätigen oder über den Haufen zu werfen. »Wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund.« Ob einer demütig ist oder trotzig, ob durch das Kreuz gewandelt oder noch unverändert, das wahre Wesen muß immer hervortreten, denn Schauspieler kann Gott nicht gebrauchen. Und unser Wesen offenbart sich in unseren Worten.





C.Eichhorn Gotteskinder sollen Hoffnungsmenschen sein Gelobt sei Gott und der Vater unseres Herrn Jesu Christi, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung! 1. Petr. 1, 3

Gotteskinder sind nicht befriedigt von der Gegenwart. Sie gehen nicht auf im augenblicklichen Wohlsein. Sie haben den Herrn Jesus, aber eben darum strecken sie sich aus nach dem kommenden Heiland. Sie haben ewiges Leben, aber eben darum sehnen sie sich, daß auch der Leib des Todes teilhabe am unvergänglichen Wesen. Sie sind Menschen der Sehnsucht, die zur vollkommenen Anschauung Gottes gelangen möchten. Eine lebendige Hoffnung ist eine, die nicht stirbt. Alle irdischen Hoffnungen sterben, wenn der Mensch stirbt, mit ihm. Und wie viele Hoffnungen müssen wir auch während unseres Lebens schon begraben! An fehlgeschlagenen Hoffnungen fehlt es in keinem Leben. Viele werden dadurch bitter und lebensunlustig. Aber auch wenn irdische Hoffnungen sich verwirklichen, so bleibt die Erfüllung doch weit hinter der Erwartung zurück. - Eine Hoffnung gibt's, die nicht mit uns ins Grab sinkt. Ihre Erfüllung wird alle Erwartungen noch weit übertreffen. Es ist die Hoffnung auf das unvergängliche, unbefleckte und unverwelkliche Erbe Gottes. Diese Hoffnung ist kein Traum. So gewiß Jesus auferstanden und zur Herrlichkeit eingegangen ist, so gewiß werden auch wir leben, mit ihm erben und seine Freude teilen. Unaussprechlich und herrlich wird diese Freude sein. Soviel man von ihr sagt, sie ist nicht auszusagen. Und eine herrliche, eine "verklärte" Freude wird's sein. Die jetzige Freude, auch die der Gotteskinder, ist nicht immer eine völlig reine. Es mischt sich oft noch Seelisches mit ein, Selbstgefälligkeit und irdisches Behagen. Einst ist es die reinste, ewig dauernde Geistesfreude, die keinen bitteren Nachgeschmack hat. - An eine große Bedingung aber ist diese Hoffnung geknüpft. Nur wer wiedergeboren ist, kann und darf sie hegen. An dieses irdische Leben knüpfen sich irdische Hoffnungen. Wer in das himmlische Leben aus Gott eingeführt wird, dem geht eine neue, himmlische Hoffnung auf. Ein Gotteskind werden und auf das Erbe des großen Gottes warten, das ist unzertrennlich miteinander verknüpft. - Es hoffen auch unwiedergeborene Menschen auf ein besseres Jenseits. Aber diese Hoffnung hat keinen tieferen Grund. Sie sind nicht berechtigt, diese Hoffnung zu hegen. Sie ist angemaßt und hat auch keinen Halt in ihren Herzen. Kommt etwas Schweres, so sind sie trostlos. Naht der Tod, so merkt man, daß sie nichts Gewisses in sich haben, was die Todesfurcht besiegt. Gotteskinder hingegen haben die sicherste Aussicht, einst in den vollen Besitz aller Güter ihres Vaters zu gelangen. Diese Hoffnung ist lebendig und belebt und erhebt aus den Niederungen des Erdenlebens, sie stärkt und hält aufrecht im Leid, sie erfüllt mit Freude auch in schweren Zeiten. Sie ist kein Phantasiegebilde, sondern hat einen festen Grund. Denn wir haben einen lebendigen Heiland.





J.MacArthur "Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten, zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erteil, das in den Himmeln aufbewahrt ist für euch" (1. Petr. 1,3-4).

Sieg über die augenblicklichen Verhältnisse bekommst du, indem du auf das ewige Erbe blickst und Gott dafür dankst.

Ein unsagbar hohes Vorrecht hast du als Christ, weil du Nutznießer eines reichen und jetzt schon vorhandenen geistlichen Erbes bist. Der Herr hat uns ein klein wenig davon sehen lassen, wenn Er sagt: "Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, Gesegnete meines Vaters, erbt das Reich, das euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an!" (Matth. 25,34). Das Reich selbst ist Teil unseres Erbes!

Dies Erbe steht jedem Kind Gottes zu. In Hebräer 9,15 heißt es: "Darum ist er [Christus] Mittler eines neuen Bundes, damit ... die Berufenen die Verheißung des ewigen Erbes empfangen." Der erhöhte Christus beauftragte Paulus, den Heiden zu predigen, "dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Macht des Satans zu Gott, damit sie Vergebung der Sünden empfangen und ein Erbe unter denen, die durch den Glauben an mich geheiligt sind" (Apg. 26,18).

Niemand kann voll erfassen, "was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben" (1.Kor. r2,9). Wenn du allerdings vergisst, ein Königskind zu sein, wirst du auch anfangen, so zu handeln, als sei diese Welt das Einzige, für das du lebst. Dann muss dich Gott immer wieder einmal in die Schule nehmen, um dein Verhalten zu verändern. Doch eines Tages wirst du so sein, wie Gott dich haben wollte und wirst die Herrlichkeit deines Erbes voll erfassen. Bis dahin "sinne auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist" (Kol. 3,2). Richte deinen Blick auf das Erbteil und danke Gott dafür. Das wird dir helfen, über deine gegenwärtigen Umstände hinweg auf die Herrlichkeit zu blicken, die auf dich wartet, wenn Jesus dich heimruft.





J.MacArthur "Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus!" (1. Petr. 1,3).

Gott hat dich reich gesegnet und ist es wert, gepriesen zu werden.

Die Quelle deines ewigen Erbes ist Gott, den Petrus auf verschiedene Weise beschreibt. Zuerst ist Er unser "gepriesener" Gott (1. Petr. 1,3). Das mit "gepriesen" wiedergegebene Wort weist darauf hin, dass man die richtigen Worte für das findet, was Gott ist und tut. Das kann sich nur in Lobpreis, Bewunderung und Anbetung ausdrücken. Der Lobpreis des Petrus ist uns ein Beispiel, dem wir folgen sollen. Unser Gott ist ganz besonders zu preisen im Lichte des herrlichen Erbes, das Er uns in Seinem Sohn geschenkt hat (Vers 4).

"Vater", das war eine ganz neue Bezeichnung Gottes für die Juden zur Zeit des Petrus. Die bekanntesten jüdischen Segnungen redeten von Gott als dem Schöpfer des Alls und von dem Erlöser und Befreier Seines Volkes aus Ägypten, aber nicht von dem Vater (z.B. 1. Mo. 14,20; 24,27; 2. Mo. 18,10). Doch jetzt haben wir durch Christus "einen Geist der Sohnschaft ... empfangen, in dem wir rufen: Abba [lieber Vater], Vater!" (Röm. 8,15).

So wunderbar die Vaterschaft Gottes ist, so sagt doch Petrus in erster Linie nicht, Gott sei unser Vater, sondern der Vater Christi. Diese einzigartige Beziehung bestätigt die Göttlichkeit Christi (vergl. Joh. 10,30-33). Gott ist erst in zweiter Linie der Vater der Gläubigen, weil Er sie durch Christus erlöst und in Seine Familie aufgenommen hat (Gal 4,4-6).

Indem Christus als "unser Herr Jesus Christus" bezeichnet wird (1. Petr. 1,3), hebt Petrus das Erlösungswerk hervor. "Herr" spricht von souveräner Herrschaft; "Jesus" ist sein Name als Gott im Fleisch; und "Christus" stellt Ihn als den Messias, den gesalbten König dar.

Die letzte Beschreibung Christi finden wir in dem Fürwort "unseres". Er ist "unser Herr Jesus Christus", ein persönlicher Herr und Retter - keine entfernte, unpersönliche Gottheit. Er schuf und errettete dich, weil Er dich liebt und weil Er jetzt in alle deine Lebensbezüge ganz nah hinein genommen werden will.

Welch einem herrlichen Gott dienen wir! Bete Ihn heute an, wie Er es würdig ist, angebetet zu werden.





J.MacArthur "... Nach seiner großen Barmherzigkeit" (1. Petr. 1,3).

Jeder Aspekt unseres physischen und geistlichen Lebens ist ein Zeugnis der Barmherzigkeit Gottes.

Als Gott dich errettete und dir ein ewiges Erbteil schenkte, tat er es nicht, weil du etwas Besonderes bist oder seine Liebe und Gnade mehr als andere verdient hättest. Er tat es, weil Er sich in Seiner souveränen Gnade entschieden hatte, dich zu lieben und Seine große Gnade und Barmherzigkeit über dir auszugießen. Darum sagt Paulus: " Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit, hat um seiner vielen Liebe willen, womit er uns geliebt hat, auch uns, die wir in den Vergehungen Tote waren, mit dem Christus lebendig gemacht - durch Gnade seid ihr errettet!" (Eph. 2,4-5). Er "errettete uns, nicht aus Werken, die, in Gerechtigkeit vorgebracht, wir getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit" (Tit. 3,5).

Wegen seiner großen Barmherzigkeit kommt Gott dem traurigen Zustand der Menschheit entgegen. Nicht-wiedergeborene Menschen sind völlig verloren, tot in Übertretungen, der Sünde versklavt, verflucht zu ewiger Verdammnis, unfähig sich selbst zu helfen; sie haben es verzweifelt nötig, dass jemand kommt, um ihnen Gnade und Erbarmen zu erweisen. Das ist die gute Botschaft des Evangeliums: Gott liebt Sünder und erweist seine Gnade jedem, der willig ist, auf ihn sein Vertrauen zu setzen.

Die Barmherzigkeit mildert Gottes Gericht. Der puritanische Schriftsteller Thomas Watson sagt: "Die Barmherzigkeit versüßt alle anderen Eigenschaften Gottes ... Als das Wasser bitter war und Israel es nicht trinken konnte, warf Mose ein Holz hinein; dadurch wurde es süß. Wie bitter und furchterregend wären die anderen Eigenschaften Gottes, würden sie nicht durch die Barmherzigkeit versüßt! Barmherzigkeit setzt Gottes Kraft zu unserer Hilfe in Bewegung; sie lässt Seine Gerechtigkeit uns zum Freunde werden und sie wird uns unsere Mühsal vergelten" (A Body of Divinity [Edinburgh: The Banner of Truth, 1978], S. 94).

Die einfache Tatsache, dass wir noch am Leben sind, zeigt uns, wie barmherzig Gott uns gegenüber ist. In Klagelieder 3,22-23 steht: "Die Gnadenerweise des Herrn sind nicht zu Ende, ja, sein Erbarmen hört nicht auf, es ist jeden Morgen neu. Groß ist seine Treue."

Einerlei in welcher Situation du steckst, Gottes Barmherzigkeit ist weit größer als alle deine Bedürfnisse. Psalm 108,5 sagt uns: "Groß ist deine Gnade über die Himmel hinaus." So fasse Mut und blicke unablässig auf Ihn!





J.MacArthur "Gott, ... der uns wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten" (1. Petr. 1,3).

Jeder empfängt ein ewiges Erbteil - entweder den Himmel oder die Hölle.

Wir haben jetzt mehrere Aspekte des Erbteils der Gläubigen kennen gelernt und wir werden in den folgenden Tagen noch einige hinzulernen. Dabei müssen wir uns allerdings klar sein, dass auch Ungläubige ein Erbteil zu erwarten haben; denn der Herr Jesus wird zu ihnen sagen: "Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln ... Und diese werden hingehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber in das ewige Leben" (Matth. 25,41.46).

Nur Christen empfangen ewiges Leben und ein königliches Erbteil. Als du Jesus Christus als deinen Herrn und Retter annahmst, wurdest du eine neue Schöpfung in Christus und dein Leben begann sich um Ihn zu drehen und nicht mehr um dich selbst. Der Heilige Geist zog bei dir ein und begann dein Wesen und deine Handlungen zu verändern. Das ist die Wiedergeburt! Das ist ein völliger Neuanfang, nur dass du diesmal Gottes Ehre im Sinn hast und nicht weltliche Vergnügungen oder Ziele.

Außerdem wurdest du mit deiner Errettung ein Erbe Gottes und Miterbe Christi (Röm. 8,17). Somit war die Wiedergeburt das Mittel zu deiner Errettung und zu deinem ewigen Erbteil.

Wenn ich das so sage, muss ich dich ermahnen, wie auch Paulus die Korinther ermahnte: "Untersucht euch! Oder erkennt ihr euch selbst nicht, dass Jesus Christus in euch ist? Es sei denn, dass ihr etwa unbewährt seid" (2. Kor. 13,5). Du willst dich doch in Bezug auf dein Verhältnis zu Christus nicht selbst betrügen! Nur wenn du an den lebendigen Herrn glaubst, hast du eine lebendige Hoffnung und ein herrliches ewiges Erbteil. Alles andere führt zu dem Erbteil ewiger Verdammnis.

Der Herr sagt: "Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist" (Joh. 15,25). Werde dir klar darüber, dass dein Glaube fest auf Ihn gerichtet ist.