Jakobusbrief

Jak 4,7 S.Keller Jakobus 4, 7: «Widerstehet dem Teufel, so flieht er vor Euch.»

Der Teufel hat mit seiner Versuchung nur solange ein Interesse an uns, als wir ihm im Sichgehenlassen, im Auslebenwollen unserer Sinnlichkeit oder in hochmütiger Verblendung eine bequeme Angriffsfläche bieten. Solang wir gar nicht an einen wirklichen Widerstand denken, sondern uns mit der Möglichkeit der betreffenden Sünde beschäftigen, hat er die besten Hoffnungen. Sobald wir aber das drohende Unrecht als solches anerkennen, und Angst vor unserer Schwachheit uns überkommt und wir uns nur eine Sekunde an den gegenwärtigen Jesus wenden, wird sein Sieg zweifelhaft. Vielleicht versucht er jetzt noch einen letzten Sturmangriff, eine Überrumpelung durch den Betrug der Sünde. Sind wir aber im Gebetszusammenhang mit Jesus, so fangen dessen Lichtkräfte an zu wirken. Jetzt ist der Augenblick der Entscheidung gekommen, von dem ein Dichter sagt: ,,Nur heute laß dich nicht fangen, so bist du hundertmal entgangen." Jetzt merkt der Böse, daß ihm heute gerade entschlossener Widerstand entgegengesetzt wird, und alsobald flieht er. Treue im Zusammenschluß mit Jesus verscheucht das Böse, wie der Morgenwind die Nebelfetzen zerreißt.

Darum bitten wir dich, du Meister unseres Lebens, Herr Jesus, bleib du bei uns und laß uns in solchen gefährlichen Augenblicken nicht allein. Dann wird der eine erfahrene Sieg die Bahn ebnen dem nächsten, und aus den Siegen wachsen heilige Gewohnheiten hervor. Amen.