Jak 2,8
J.MacArthur
"Wenn ihr wirklich das königliche Gesetz >Du sollst deinen
Nächsten lieben wie dich selbst< nach der Schrift erfüllt,
so tut ihr recht" (Jak. 2,8).
Liebe ist das einzige Gegenmittel für Parteilichkeit.
In Matthäus 22,36 fragte ein Gesetzesgelehrter den Herrn
Jesus, welches das größte Gebot sei. Dieser antwortete:
">Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen
Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen
Verstand.< Dies ist das größte und erste Gebot. Das zweite
aber ist ihm gleich: >Du sollst deinen Nächsten lieben wie
dich selbst.< An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz
und die Propheten" (die Verse 37-40). Die Liebe zu Gott und
zu unseren Mitmenschen fasst die Absichten des göttlichen
Gesetzes zusammen und bestimmt das Maß wahren Glaubens.
Der Herr verlangt nicht nach der seichten, gefühligen,
egozentrischen Liebe, die in unserer Gesellschaft
vorherrscht, sondern nach der sich aufopfernd hingebenden
Liebe, die die Nöte der anderen den eigenen gleichsetzt.
Diese Art der Liebe ist völlig unvereinbar mit der
Parteilichkeit, die nur eigensüchtige Ziele im Auge hat.
Parteilichkeit zu offenbaren heißt Gottes Gesetz brechen,
weil man damit Gottes Eigenschaften verletzt, den
christlichen Glauben entstellt, Gottes Wahl in Bezug auf
die Armen ignoriert und das lästerliche Verhalten der
Reichen toleriert (Jak. 2,1-7). Wenn du aber die anderen
unparteiisch behandelst, erfüllst du das königliche Gesetz.
"Königlich" ist es, weil es von Gott stammt, der die höchste
Autorität im ganzen Universum innehat; daher ist es
autoritativ und bindend. Die Liebe erfüllt dies Gesetz; denn
wenn du jemand liebst, sündigst du nicht gegen ihn.
Offenbar handelten nicht alle Leser des Jakobus parteilich,
daher lobt er sie, sie täten "wohl". Das griechische Wort
für "wohltun" bedeutet, etwas ausgezeichnet tun und das
deshalb, weil es mit Gottes unparteilichem, liebendem Wesen
übereinstimmt. Dazu hat Gott jeden Gläubigen berufen; denn
"wer sagt, dass er in ihm bleibe, ist schuldig, selbst auch
so zu wandeln, wie er gewandelt ist" (1. Joh. 2,6). Wenn
du so handelst, erfüllst du Gottes Gesetz und zeigst dadurch
die Echtheit deines Glaubens.