Hebr 13,2
W.MacDonald
»Der Gastfreundschaft vergesset nicht, denn durch
dieselbe haben etliche ohne ihr Wissen Engel beherbergt.«
Hebräer 13,2
Gastfreundschaft ist nicht nur eine heilige Pflicht (»Der
Gastfreundschaft vergesset nicht«); sie enthält auch die
Verheißung herrlicher Überraschungen (»denn durch dieselbe
haben etliche ohne ihr Wissen Engel beherbergt«).
Es begann wie jeder andere gewöhnliche Tag für Abraham.
Dann erschienen drei Männer vor ihm, als er am Eingang
seines Zeltes saß. Der Patriarch reagierte auf typisch
orientalische Weise - er wusch ihre Füße, suchte für sie
einen kühlen Rastplatz unter einem Baum, las aus der Herde
ein Kalb aus, bat Sara, etwas Brot zu backen, und servierte
ihnen dann ein reichliches Mahl.
Wer waren übrigens diese Männer? Zwei von ihnen waren Engel;
der dritte war der Engel des Herrn: Wir glauben, daß
der Engel des Herrn der Herr Jesus war, der in
menschlicher Gestalt erschien (vergleiche 1. Mose 8,13,
wo der Engel »der Herr« genannt wird).
Abraham beherbergte also nicht nur Engel, er beherbergte
sogar den Herrn selbst in einer Seiner vielen Erscheinungen
vor Seiner Fleischwerdung. Und wir haben vielleicht einmal
das gleiche Vorrecht, so unglaublich das auch klingen mag!
Wie viele christliche Familien können Zeugnis ablegen von dem
Segen, den sie durch die Beherbergung gottesfürchtiger Männer
und Frauen bei sich zu Hause empfangen haben. Die Kinder
haben durch sie Eindrücke von Gott bekommen, die sie durch
das ganze Leben begleitet haben. Der Eifer für den Herrn
wurde neu entflammt, trauernde Herzen wurden getröstet,
Probleme wurden gelöst. Wieviel verdanken wir diesen
»Engeln«, deren bloße Gegenwart schon ein Segen für unser
Haus war! Aber es ist auch unser unvergleichliches Vorrecht,
den Herrn Jesus als Gast aufnehmen zu dürfen. Wann immer wir
einen der Seinen in Seinem Namen aufnehmen, dann ist es das
gleiche, als ob wir Ihn aufnähmen (Matthäus 10,40). Wenn
wir das wirklich glauben, dann verwenden wir gern alles
und lassen uns selbst verwenden wie nie zuvor in diesem
wunderbaren Dienst der Gastfreundschaft. Wir sind dann
»gastfrei gegeneinander ohne Murren« (1. Petrus 4,9). Wir
behandeln jeden Gast so, wie wir Christus selbst behandeln
würden. Und unser Zuhause wird wie das Haus Marias und
Marthas in Bethanien sein - wo der Herr Jesus gern verweilte.