Hebräerbrief

Hebr 12,14 D.Rappard Ohne Heiligung wird niemand den Herrn sehen. Hebr. 12,14.

O h n e B l u t v e r g i e ß e n k e i n e V e r g e b u n g. O h n e G l a u b e n k e i n g ö t t l i c h e s W o h l g e f a l l e n. O h n e H e i l i g u n g k e i n A n s c h a u e n G o t t e s.

Wir stellen heute diese drei Aussprüche nebeneinander, zu ernster, gläubiger, betender Betrachtung. Der letztgenannte ist gewissermaßen das notwendige Ergebnis der beiden anderen. Wer in Jesu Blut Vergebung der Sünden gefunden hat, haßt und fürchtet fortan jede neue Befleckung. Wer durch den Glauben sich des göttlichen Wohlgefallens erfreuen darf, dem wird das Jagen und Verlangen nach der Heiligung zur zweiten Natur. Wo das nicht der Fall ist, fehlt etwas in der Buße und im Glauben.

Unser Wort ist von unermeßlicher Tragweite. Den Herrn sehen! Das ist ja doch das Ziel unserer Hoffnung. Ausgeschlossen zu sein vom Paradies seiner seligen Nähe, das Wort aus dem Munde des herrlichen Bräutigams hören zu müssen: I c h k e n n e e u c h n i c h t, das ist so furchtbar, daß wir wohl darüber innerlich erbeben und getrieben werden müssen, unseren Beruf und unsere Erwählung fest zu machen. - Hier spricht nicht Mensch zu Mensch. Nein, es ist Gottes eigener Richterspruch, unter den jeder einzelne sich zu beugen hat. Herr, schreib ihn tief in unser aller Herz und Sinn!

Ein Vorbild bist Du mir: Herr, bilde mich nach Dir, Du mein Alles! Jesu, Jesu! Hilf mir dazu, Daß ich mag heilig sein wie Du!





C.H.Spurgeon Reine Gefäße für auserlesene Getränke. »Jaget nach ... der Heiligung, ohne welche wird niemand den HERRN sehen.« Hebr. 12, 14

"Wie kostbare Getränke am besten in reinen Gefäßen aufbewahrt werden, so das Geheimnis des Glaubens in einem reinen Gewissen."

Wer in der Tat, würde wissentlich köstlichen Wein in ein unreines Faß gießen? Es würde kein Zeichen von Weisheit sein, wenn er es täte. Wenn wir von Menschen hören, die in Sünde leben, und doch behaupten, Prediger Gottes zu sein, so empfinden wir Widerwillen gegen ihre Ansprüche, lassen uns aber durch ihr Bekenntnis nicht täuschen. In gleicher Weise geben wir nichts um die Christen, welche orthodox im Glaubensbekenntnis sind, falls es klar ist, daß sie heterodox im Leben sind. Wer die Wahrheit glaubt, sollte selbst wahr sein. Wie können wir erwarten, daß andere unsere Religion annehmen, wenn sie uns unrein, falsch, boshaft und selbstsüchtig bleiben läßt? Uns ekelt beim Anblick einer schmutzigen Schüssel, und wir lehnen selbst gutes Fleisch ab, wenn es auf einer solchen liegt. So rein und heilig ist die Lehre vom Kreuz, daß das Ohr dessen, der sie recht hört, geläutert und das Herz dessen, der sie glaubt, gewaschen wird, und daß der, welcher sie predigt, seine Zunge rein machen sollte. Wehe dem Mann, der dem Evangelium Schande macht durch unheiligen Verkehr und Wandel.

Herr, laß uns immer mehr Gefäße werden, die zu Deinem Gebrauche sich eignen, und dann fülle uns mit dem reinen Traubenblut gesunder Lehre und heilsamer Unterweisung. Laß uns nicht so faule Becher sein, daß wir nur für den Wein Sodoms taugen!

(Th.Manton)