Hebr 11,30
D.Rappard
Durch den Glauben fielen die Mauern von Jericho.
Hebr. 11,30.
Vierzig Jahre werden hier stillschweigend übergangen. Diese
Jahre der Wüstenwanderung könnten füglich die Inschrift
tragen: ,,Durch den Unglauben". Nun hatte Josua auf göttlichen
Befehl die Führung Israels übernommen. Der Jordan war
überschritten worden. Aber es standen drohend vor dem Volk
die mächtigen Mauern der festen Stadt Jericho. Man muß die
Beschreibung der Begegnung Josuas mit jenem ,,Fürsten über
die Heere Jehovas" lesen (Jos. 5, 13 bis 6, 5), um die ganze
Tragweite des wunderbaren Ereignisses zu verstehen. Die
Mauern von Jericho fielen tatsächlich durch den Glauben, das
heißt durch den Herrn, dessen Wort Josua im Glauben erfaßte.
Auch heute stehen die Gotteskämpfer oft vor scheinbar
unüberwindlichen Mauern. Es sind Mauern der Trennung von
Gott, der Zwietracht unter Menschen, Mauern von bösen
Gewohnheiten, von Trägheit, von Schwermut, von Hindernisse
in der Arbeit, von Widerstand in den Herzen. In allen diesen
Fällen gibt es keine besseren Waffen als diejenigen Israels:
M e r k e n auf Gottes Wort, G e h o r s a m seinen kleinsten
Befehlen, betendes U m r i n g e n (dem Herrn D a r l e g e n
d e r N o t), stilles H a r r e n, auch wenn es sieben Tage
oder eben so viele Jahre währen sollte, und vor allem G l a u b e n,
G l a u b e n. Denn Glauben heißt Siegen.
Herr, hilf mir, die Mauern, die sich mir entgegenstellen,
in Deinem Namen und in Deiner Kraft siegreich überwinden!
J.MacArthur
"Durch Glauben fielen die Mauern Jerichos, nachdem sie
sieben Tage umzogen waren" (Hebr. 11,30).
Der Glaube ist der Schlüssel zu geistlichem Überwinden.
Vierzig Jahre waren vergangen, seit das Volk der Israeliten
sich geweigert hatte, in das Land der Verheißung einzuziehen.
Jene ganze ungläubige Generation war in der Wüste zugrunde
gegangen. Jetzt führte Josua deren Kinder in das Land
hinein. Das erste Hindernis, dem sie begegneten, war Jericho
- eine gut befestigte Stadt in der Nähe der Jordanmündung.
Es gab damals Städte, deren Mauern waren oben breit genug,
dass zwei Wagen auf ihr aneinander vorbeifahren konnten.
Vielleicht war das in Jericho wegen der strategisch wichtigen
Lage auch der Fall. Das, zusammen mit dem Heer der
Verteidiger, machte die Stadt praktisch uneinnehmbar,
besonders für die unerfahrenen Israeliten, denen es an
militärischer Ausbildung fehlte.
Aber was für Menschen unmöglich ist, ist für Gott sehr
einfach. Außerdem bot sich hier die Gelegenheit, dass Gott
Seine Macht und das Volk seinen Glauben und seinen Gehorsam
demonstrierte.
Man kann sich wohl vorstellen, wie eigenartig dem Hebräervolk
zumute war, als sie sechs Tage lang jeweils einmal um die
Stadt zogen. Darin hätten wir keinen militärischen Sinn
erblickt. Als sie aber am siebten Tag siebenmal um die Stadt
zogen und die Priester ihre Widderhörner bliesen, als sie
zum letzten Mal kräftig ins Horn stießen und das Volk laut
schrie, da fielen die Mauern von selbst um (Jos. 6,20). Der
Glaube hatte eine furchterregende Festung in einen
Trümmerhaufen verwandelt.
Kannst du dich auch in der letzten Zeit an geistliche
Widerstände erinnern? Wie bist du mit ihnen verfahren?
In deinem Christenwandel wirst du immer wieder damit zu
tun haben; aber fürchte dich nicht. Betrachte sie als
Möglichkeiten, deinen Glauben zu üben und Gottes Macht zu
sehen, wie sie sich in deinem Leben entfaltet. Halte am
Vertrauen zum Herrn fest und zeige deinen Glauben, indem
du mutig tust, was Er dir aufträgt.