Hebr 11,28
A.Christlieb
Durch den Glauben hielt Mose Passah und die Blutbesprengung.
Hebr. 11, 28
Die erste Passahfeier ist eine Glaubenstat des Mose gewesen.
Sie war der lebendige Ausdruck für die zweifelsfreie
Gewißheit, daß Gott die Stunde der Befreiung hat anbrechen
lassen. Das ganze Volk feierte Passah in Reisekleidern, die
Reiseschuhe an den Füßen, den Reisestab in der Hand, ,,als
solche, die hinwegeilen" (2.Mos.12,11). Stärker konnten sie
nicht bezeugen, daß sie an die unmittelbar bevorstehende
Befreiung aus der Sklaverei Ägyptens glaubten. Das war ein
Gottesgeschenk, wie es immer der echte Glaube ist, der auf
Grund einer klaren Zusage göttlichen Wortes die Hilfe Gottes
erlebt. -
Mose hieß dann das Volk, die Oberschwelle und die Türpfosten
mit dem Blut des Passahlammes bestreichen. Auch das war eine
Glaubenstat. Ihnen allen stand fest, daß die Stunde des G e
r i c h t e s für Ägypten gekommen sei. Der Würgeengel ging
jetzt durch das Land, und wo die Pfosten und die Oberschwelle
nicht mit Blut bestrichen waren, da mußte der erstgeborene
Sohn sterben, auch bei den Israeliten. - Durch die
,,Blutbesprengung" ehrten sie im Glauben das Gericht Gottes.
Für uns ist das ein heiliges Sinnbild für die Notwendigkeit
der Besprengung mit dem Blut des Sohnes Gottes, dessen
Lebenshingabe uns überwältigen muß, wenn wir dem heiligen
G e r i c h t Gottes entgehen wollen. Wehe dem, der für die
Androhung göttlichen Gerichtes nur das höhnische Lächeln
der Schwiegersöhne Lots hat. Der Glaube faßt aber auch die
Bewahrung vor dem Gericht. Jeder Israelit durfte sicher und
getrost in seinem Hause ruhen, als draußen auf den Straßen
der Todesschrei dahingeraffter Menschen gellte. Der
Verderber durfte Israel nicht antasten. Wir haben auch
ein Osterlamm, ein Passahlamm: Christus für uns geopfert
(1. Kor. 5, 7).
,,Sein Kampf ist unser Sieg,
Sein Tod ist unser Leben,
In seinen Banden ist
Die Freiheit uns gegeben."
D.Rappard
Durch den Glauben hielt Moses Ostern und das Blutvergießen.
Hebr. 11,28.
Moses war durch den Glauben ein B e f r e i t e r geworden,
nun sollte er durch den Glauben ein B e f r e i e r werden. Nur
wer innerlich von den Ketten der Weltlust gelöst ist, kann ein
Werkzeug des Segens werden für andere. Der Herr gebrauchte
Moses, um sein Volk aus der Knechtschaft Ägyptens zu erlösen.
Unser Textwort versetzt uns in die Nacht, die dem Auszug
unmittelbar vorausging. Eine Nacht voll Schrecken und
Grauen. In jedes Haus der Ägypter drang der Tod und erschlug
die Erstgeborenen. Aber die Wohnungen Israels ruhten geborgen
u n t e r d e s B l u t e s S c h u tz. Wo das Blut des
Lammes an die Türpfosten gestrichen war, da ging der Würgengel
vorüber. Das war das große Passah, das ,,schonende Vorübergehen".
Und während die Israeliten sich wohl behütet wußten hinter
dem blutigroten Schild, war das Lamm zugleich ihre Speise,
daraus sie Kraft nahmen, um das Haus der Knechtschaft zu
verlassen und dem Lande der Verheißung zuzueilen.
Es ist unmöglich, hier nicht ein Vorbild zu sehen auf die
Erlösung durch Jesus Christus. Er ist das unbefleckte Lamm,
dessen Blut uns schützt, dessen Fleisch uns nährt. - Bist du
geborgen unter des Blutes Schutz? Ruhe nicht, bis du es sicher
weißt!
Auf dem Lamm ruht meine Seele,
Betet voll Bewund'rung an:
Alle, alle meine Sünden
Hat sein Blut hinweggetan.
J.MacArthur
"Durch Glauben hat er das Passa gefeiert und die
Blutbestreichung ausgeführt, damit der Verderber der
Erstgeburt sie nicht antaste. Durch Glauben gingen sie
durchs Rote Meer wie über trockenes Land, während die
Ägypter, als sie es versuchten, verschlungen wurden"
(Hebr. 11,28-29).
Ein Mensch des Glaubens richtet sich dankbar nach Gottes
Bestimmungen, einerlei, ob er deren Sinn sofort versteht oder
nicht.
Als die Zeit für Mose gekommen war, das Volk aus Ägypten zu
führen, sah, menschlich gesprochen alles so aus, als sei es
unmöglich. Der Pharao dachte gar nicht daran, zwei bis drei
Millionen Sklaven so mir nichts, dir nichts ziehen zu lassen.
Sein furchterregendes Heer stand bereit, einen solchen Auszug
zu vereiteln.
Aber wenn Gott einen Plan gefasst hat, trifft Er auch die zur
Durchführung nötigen Vorkehrungen. In diesem Fall hatte Er
zehn Plagen geschickt, um bei dem Pharao eine Sinnesänderung
zu bewirken.
Die zehnte und schlimmste Plage war der Tod aller
Erstgeborenen (2. Mo. 11,5). Um sich selbst vor dieser
Plage zu schützen, sprengten sie das Blut eines Lammes an die
Schwellen und Pfosten ihrer Haustüren. Wenn der Todesengel
das Blut sah, ging er vorüber. So wurde die Passafeier
eingesetzt.
Das Blut dieser ersten Passalämmer hatte in sich nicht
die Kraft, den Tod von den Häusern fernzuhalten; aber es
offenbarte Glauben und Gehorsam und es wies auf das künftige
Opfer Christi hin (siehe Joh. 1,29).
Pharao begriff die Botschaft und ließ das Volk ziehen; doch
änderte er kurz darauf seine Meinung und befahl seinem Heer,
die Verfolgung aufzunehmen. Wieder griff Gott ein, als es um
den Durchzug durch das Rote Meer ging. Er erlaubte Seinem
Volk, trockenen Fußes hindurchzugehen, während Er das ganze
ägyptische Heer ertränkte, als es versuchte, den Israeliten
zu folgen.
Das ist ein deutliches Bild jener Lektion, die jeder Gläubige
lernen muss: Gottes Bestimmungen sind immer die besten. Sie
mögen dem menschlichen Verstand manchmal töricht erscheinen -
so wie "das Wort vom Kreuz ... denen, die verloren gehen,
Torheit" ist (1. Kor. 1,18). Aber ein Mensch des Glaubens
vertraut Gott und nimmt Seine Bestimmungen dankbar an.