Hebr 11,24
A.Christlieb
Durch den Glauben wollte Mose, da er groß war, nicht mehr ein
Sohn heißen der Tochter Pharao. Hebr. 11, 24
Ob ein Mensch Glauben hat oder nicht, erkennt man auch daran,
was er hochschätzt und was er gering achtet. Durch den
Glauben vermochte Mose dreierlei für nichts zu achten, was
ungläubigen Menschen das Allerliebste ist. Mose verzichtete
auf d i e E h r e bei den Menschen. Als Sohn der Tochter
Pharaos trug er den Titel Prinz. In ganz Ägypten war er aufs
höchste geachtet. Tausende beneideten ihn um seine Würde.
Der Glaube aber veranlaßte ihn, auf seine hohe Ehrenstellung
zu verzichten. Er wollte nicht mehr Sohn heißen der Tochter
Pharaos. Mancher junge Mensch schreckt davor zurück, ein
Leben mit Jesus zu führen, weil das Schmach vor der Welt mit
sich bringt. Mose könnte solche lehren, daß es etwas
Besseres gibt, als die Ehre vor Menschen. Mose verachtete
auch d a s V e r g n ü g e n der Weltlust. ,,Er erwählte
viel lieber, mit dem Volke Gottes Ungemach zu leiden, als die
zeitliche Ergötzung der Sünde zu haben." Wer will die Genüsse
aufzählen, die den jungen Fürstensohn am königlichen Hofe
lockten? Alles stand ihm zur Verfügung. Aber, es war
Ergötzung der S ü n d e. Und die hat es an sich, daß sie nur
wenig Zentimeter süß schmeckt und danach kilometerlang
bitter. Mose durchschaute den Betrug der Sünde und
verzichtete darauf. Mose verachtete auch den R e i c h t u m.
,,Er achtete die Schmach Christi für größeren Reichtum,
als die Schätze Ägyptens." Mose hätte Millionen anhäufen
können. Die königlichen Schatzkammern hätten sich ihm
geöffnet, wenn er es darauf abgesehen hätte. Aber das Gold
konnte ihn nicht blenden, seit er im Glauben die Reichtümer
der ewigen Gotteswelt geschaut hatte. Daß wir, wie Mose, es
lernten, mit Glaubensaugen die Ehre, das Vergnügen und die
Reichtümer der Welt anzuschauen. Dann fielen manche Fesseln.
Ch.Spurgeon
"Durch Glauben weigerte sich Mose, als er groß geworden war,
ein Sohn der Tochter des Pharao zu heißen." Hebräer 11,24
Denkt einmal darüber nach, was Mose aufgab, indem er auf die
Seite des Volkes Gottes trat. Er gab Ehre auf - "Er weigerte
sich, ein Sohn der Tochter des Pharao zu heißen". Er gab
Vergnügungen auf - er wollte nicht die "zeitliche Ergötzung
der Sünde haben". Er gab auch allen Reichtum auf, indem er
die Schmach Christi auf sich nahm und den Schätzen Ägyptens
entsagte. Wenn wahrer Glaube in dem Herzen eines Mannes ist,
wird er nicht lange überlegen, was er wählen soll: Armut oder
Kompromiß mit dem Irrtum. Er wird die Schmach Christi für
größeren Reichtum halten als die Schätze Ägyptens.
Oh Mose, wenn du dich durchaus mit dem Volk Gottes verbinden
mußt, hast du nichts zu gewinnen, sondern alles zu verlieren.
Du kannst es nur aus Liebe zu Gott und aus voller Überzeugung
von der Wahrheit tun. Du wirst Trübsal haben. Du wirst ein
Narr genannt werden, und die Leute werden meinen, gute Gründe
hierfür zu haben. Als ein eifriger Neubekehrter zu unserem
Herrn sagte: "Herr, ich will dir nachfolgen, wohin du auch
gehst!", erhielt er zur Antwort: "Die Füchse haben Gruben,
und die Vögel des Himmels haben Nester; aber des Menschen
Sohn hat nicht, wo er sein Haupt hinlegen kann." Bis heute
bietet die Wahrheit außer sich selbst keine Mitgift an.
Schmähungen, Verachtung, Verspottung, Verkennung - dies ist
der Lohn der Überzeugungstreue. Wenn jemand die edle
Gesinnung besitzt, die Wahrheit um der Wahrheit willen zu
lieben und Gott um Gottes willen und Christum um Christi
willen, so möge er sich denen anschließen, die gleichen
Sinnes mit ihm sind. Wenn es nicht genug Lohn ist, dem
Herrn zu dienen, so mögen die, welche mehr suchen, ihre
selbstsüchtigen Wege gehen. Mose handelte, als er sich dem
Volk Gottes anschloß, entschieden und ein für allemal.
Um des Herrn willen entsagte er allem, zufrieden, zu
dem verachteten Volk Gottes zu gehören.
J.MacArthur
"Durch Glauben weigerte sich Mose, als er groß geworden war,
ein Sohn der Tochter Pharaos zu heißen und zog es vor,
[lieber] zusammen mit dem Volk Gottes geplagt zu werden, als
den zeitlichen Genuss der Sünde zu haben" (Hebr. 11,24-25).
Die Welt hat im Vergleich zu den Reichtümern Christi wenig
zu bieten.
Vierzig Jahre lang genoss Mose das Beste, was Ägypten zu
bieten hatte - ungeheuren Reichtum, Kultur, Ausbildung und
Ansehen (Apg. 7,22). Doch er vergaß nie die Verheißungen,
die Gott seinem eigenen Volk, Israel, gegeben hatte. "Als er
aber ein Alter von vierzig Jahren erreicht hatte, kam es in
seinem Herzen auf, nach seinen Brüdern, den Söhnen Israel,
zu sehen. Und als er einen Unrecht leiden sah, verteidigte
er ihn und rächte den Unterdrückten, indem er den Ägypter
erschlug. Er meinte aber, seine Brüder würden verstehen,
dass Gott ihnen durch seine Hand Rettung gebe; sie aber
verstanden es nicht" (die Verse 23-25). Irgendwie wusste
er, dass er zum Erretter seines Volkes von der ägyptischen
Tyrannei berufen war. Obwohl es noch weitere vierzig Jahre
dauern sollte, bis er vollkommen für dies Werk vorbereitet
war, verließ er durch den Glauben die Schätze und die Ehre
Ägyptens und ertrug mit Gottes auserwähltem Volk Ungemach.
Menschlich gesprochen traf Mose eine teure Wahl. Es schien,
als habe er alles für nichts hingegeben. Doch traf vielmehr
das Gegenteil zu, weil "er die Schmach des Christus für
größeren Reichtum hielt als die Schätze Ägyptens; denn er
schaute auf die Belohnung" (Hebr. 11,26).
Manchmal scheint der Gehorsam gegen Christus teuer zu kommen,
besonders wenn böse Menschen Erfolg haben, während viele, die
treu dem Herrn dienen, in Armut und Anfechtungen leben.
Asaph, der Psalmist, hatte mit dem gleichen Problem zu
kämpfen: "Siehe, dies sind Gottlose und immer sorglos,
erwerben sie sich Vermögen. Fürwahr, umsonst habe ich mein
Herz rein gehalten" (Ps. 73,12-13).
Aber sei sicher: Der ewige Lohn Christi wird die
vergänglichen Freuden der Sünde bei weitem überwiegen. Die
Bösen haben nur Gericht und Hölle zu erwarten - du aber die
Herrlichkeit und den Himmel. So wähle stets den Gehorsam und
vertraue auf Gott, dass er deine Entscheidungen lenkt, so wie
Er es bei Mose getan hat.