Hebr 10,19
W.Nee
Da wir nun, ihr Brüder, Freimütigkeit haben zum Eintritt in
das Heiligtum durch das Blut Jesu Christi ..., so lasset uns
hinzu gehen. Hebräer 10,19 - 22
Als ich mich zum erstenmal zu Gott wandte, wurde ich ihm nahe
durch das Blut Jesu Christi, und um in diesem neuen
Gottverhältnis fortzuschreiten, komme ich auch jetzt immer
wieder durch das Blut zu ihm. Es ist nicht so, daß meine
Errettung durch das Blut Jesu, meine Gemeinschaft mit Gott
aber durch etwas anderes gewirkt wird. Du sagst: »Das ist
doch sehr einfach; es gehört zu den elementarsten Wahrheiten
des Evangeliums!« Gewiß, aber der Haken liegt bei vielen von
uns darin, daß wir uns vom Elementaren entfernt haben. Wir
glauben, wir seien inzwischen fortgeschritten und könnten
die Grundstufen hinter uns lassen. Aber dem ist nicht so.
Denn das Blut Jesu ist der einzige sichere Weg zu ihm.
Natürlich wäre unser Zugang in Frage gestellt, wenn die Kraft
seines Blutes irgendeinem Wechsel unterworfen wäre. Aber das
ist unmöglich. Es bleibt zu allen Zeiten gleich. Gott sieht
es an, und es genügt ihm. Unser Hingehen zu Gott geschieht
daher immer mit Freimütigkeit.
S.Keller
Hebr. 10, 19: «... wir haben die Freudigkeit zum Eingang
in das Heilige durch das Blut Jesu.»
Der Eingang in das Heilige war verschlossen, bis das große
Geschehen von Golgatha ihn aufriß. Jetzt ist er offen.
Durch das, was wir bei unserem Gläubigwerden erlebten, ist
uns auch die Freudigkeit gekommen, da hinein zu gehen. Aber
nun kommt's doch alle Tage darauf an, daß wir aus dem Bereich
des Unheiligen die Schwelle des Heiligtums überschreiten.
Das kann das Blut Jesu nicht für uns tun. Das kann unser
geistlicher Führer oder die Kirche nicht für uns tun. Das
kann alle Fürbitte unserer Freunde nicht für uns tun. Das
können nur wir selbst tun.
Aber das wollen wir auch tun, so wahr du uns dabei hilfst,
Herr Jesu! Ziehe unsere Herzen durch deine geheimnisvolle
Anziehungskraft jeden Tag so stark an dich, daß wir die
Höhe der Schwelle oder die Engigkeit des Eingangs oder die
Dunkelheit der Türöffnung nicht scheuen. Wir haben es ja
schon oft erfahren, daß, wenn wir alle Einwände und Bedenken
niederschlugen, dann im nächsten Augenblick das Licht deiner
Nähe uns umflutete. Stärke uns alle Tage die Freudigkeit zum
Eingang in das Heilige. Unser Fleisch und Blut macht alle
Tage dieselben Ausflüchte - aber dein Blut hat die alte
Kraft. Laß uns heute abend noch alle stille werden an deinem
Herzen und schließ hinter uns zu, daß das Unheilige draußen
bleibe und du uns habest und wir dich. Wir möchten ruhen
unter deinem Schutz und morgen als die von dir Erfrischten
mit neuem Mut laufen die Bahn. Amen.