2. Thessalonicherbrief

2Thes 3,5 D.Rappard Die Frucht des Geistes ist . . . Geduld. Gal. 5,22. Der Herr richte eure Herzen zu der Geduld Christi. 2. Thess. 3,5.

Geduld ist ein stilles Aushalten in Beschwerden, ein demütiges Bleiben u n t e r einer auferlegten Last. Das Wort wird in der Schrift auch gebraucht im Sinn von Beharren, D u r c h h a l t e n. Lasset uns laufen durch Geduld im Kampf, der uns verordnet ist (Hebr. 12, 1). Solche Geduld ist dem natürlichen Herzen fremd; sie ist eine Frucht des Geistes. Er lehrt uns g e d u l d i g s e i n i n T r ü b s a l, lehrt uns stille halten seinem Walten, stille halten seiner Zucht. Trifft uns ein Schmerz, so soll unser Bestreben nicht sein, möglichst bald davon befreit zu werden, sondern möglichst still Gott zu verherrlichen. Wohl dürfen wir ihm unsere Not bringen und ihn um Hilfe anrufen, aber dann vertrauensvoll warten auf ihn.

Er lehrt uns G e d u l d ü b e n g e g e n M e n s c h e n, die uns nicht verstehen, besonders gegen solche, die den Herrn nicht verstehen. Wenn wir innerlich gereizt sind, weil wir keine Frucht unserer Ermahnungen, keine Erhörung unserer Gebete sehen, so ist unser Einfluß gelähmt.

O, wie viel Geduld hat Jesus in seinem Leben und Sterben bewiesen! Wie viel Geduld hat er mit uns! Lebt er in uns, so muß sich diese Gesinnung auch in uns offenbaren. - Ein Christ ist ein Mensch, der geduldig warten kann.

Herr, stille Du mein ungeduldiges Herz. Lehre mich, Dir Frucht bringen in Geduld. Mach mich Dir gleichgesinnt!