1Thes 1,9
D.Rappard
Ihr seid bekehrt zu Gott von den Abgöttern, zu dienen
dem lebendigen und wahren Gott und zu warten seines
Sohnes vom Himmel.
1. Thess. 1,9.10.
Mit zwei großen Worten zeichnet der Apostel die Stellung
und Aufgabe eines bekehrten Christen: Dienen und
Warten.
Dienen. - Wir sind erlöst von der Sünde, aber nicht um
fortan uns selbst zu leben, sondern dem, der für uns gestorben
ist und für uns lebt. Unser Erlöser ist zugleich unser König und
Herr, dem zu dienen unseres Herzens Freude ist. Seine Knechte
bezeugen es:
Dein Dienst ist Freiheit, Kraft und Ruh;
Denn was Du forderst, schenkest Du.
Das ganze Leben des Christen soll ein G o t t e s d i e n s t
sein. Ob die Aufgaben groß sind oder klein, außergewöhnlich oder
ganz alltäglich, macht hier keinen Unterschied. Der Herr hat das
Verfügungsrecht über uns.
Warten. - Die aus der Welt Herausgerufenen sind in
der Welt Fremdlinge. Glückliche Fremdlinge sind sie; denn
sie tragen ihre Heimat im Herzen. Aber sie sind dennoch
W a r t e n d e. Er, der sie geliebt und erlöst hat, wird
wiederkommen, und er sieht es gern, wenn sie nach seinem Erscheinen
ausblicken.
Es ist köstlich, jeden Morgen auf's neue sich dieser
Doppelstellung bewußt zu sein: Herr, gib mir heute
meinen D i e n s t an! Herr, mache mich heute bereit!
Herr, schreibe selbst die großen Worte tief in
Herz und Sinn: Dienen dem lebendigen Gott,
und Warten seines Sohnes.