Kolosserbrief

Kol 1,12 J.Kroeker Vom Geheimnis der Wiedergeburt.

"Seid dankbar dem Vater, der uns tüchtig gemacht hat zum Anteil am Erbe der Heiligen im Licht, welcher uns errettet hat aus der Gewaltherrschaft der Finsternis und uns versetzt hat in das Reich des Sohnes seiner Liebe." Kol. 1,12f.

Wiedergeburt zu einer lebendigen Hoffnung ist ja nichts Geringeres, als das persönliche Eingreifen der Barmherzigkeit in unser gefallenes Leben, die schöpferische Tat ihres Wortes. Heißt es doch im Petrusbrief: "Ihr seid ja nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen wiedergeboren, durch das lebendige und ewigbleibende Gotteswort." Das ewige Erbarmen Gottes wurde im Wort Fleisch und trat als Botschaft in unser Leben ein.

Ihre Tat entsprach daher auch der Ohnmacht unseres Zustandes. Wir sprechen so leicht über unseren Sündenfall, oder aber über den einzelnen Fall in unserem Leben. Was bedeutet es aber "gefallen zu sein von Gott" ? Dadurch sind wir in einen Zustand getreten, den die Apostel mit dem Zustand der Finsternis, mit dem des Geknechtetseins, oder mit dem des Todes und des Verlorenseins beschreiben.

Wie Kain fliehen wir dauernd vor dem Angesicht Gottes. Wir gehen aber an dieser Flucht vor Gott zugrunde. Wie David wollen wir die Menge unserer Sünde verschweigen. Dabei verschmachten aber trotz all unserem Wohlleben dennoch unsere Gebeine. Wir bauen dauernd an unserem inneren und äußeren Frieden, und enden doch nur in einer neuen Feindschaft und Zersetzung. Wir suchen uns auf allen Gebieten unabhängig zu machen von Gott, und werden doch unsere Sehnsucht nach Gott nicht los.

Durch unseren Fall sind wir in einen Zustand gekommen, aus dem wir niemals mehr herauszukommen vermögen und der uns doch niemals befriedigen kann. Ewig verfolgt von der Gottesfrage: "Adam, wo bist du?" und wir finden dennoch den Weg zu Gott nicht zurück. Wir ringen nach dem Leben und das Ergebnis bleibt unaufhaltsames Sterben. Wir sterben ewig und können doch den Tod nicht finden, der unserem Sterben ein Ende brächte, und wir letzthin im Tode unsere Ruhe fänden.

In unserer Wortverkündigung und unseren Evangelisationen, oder auch in unserer persönlichen Seelsorge sprechen wir so oft von einem "Verlorengehen". Es bezeichnet aber nicht den Zustand und die Ohnmacht unseres Falles. Wir gehen nicht verloren, sondern sind verloren und bleiben verloren, wie Jesus es so erschütternd im Gleichnis vom verlorenen Sohn gezeigt hat. Und zwar bleiben wir so lange verloren, bis das Erbarmen Gottes in unsere Ohnmacht hinabsteigt, daselbst zu uns spricht und durch ihr Eingreifen auch uns aus der Gewaltherrschaft der Finsternis herauszuheben und in die Lebenssphäre Dessen zu versetzen vermag, der durch seine Auferstehung der Anbruch einer neuen Schöpfung geworden ist.





J.MacArthur "... der Vater ... der euch fähig gemacht hat zum Anteil am Erbe der Heiligen im Licht" (Kol. 1,12).

Du bist der Empfänger eines ganz besonderen Erbteils.

Vielleicht kennst du die enttäuschende und ärgerliche Erfahrung, dass du einen Brief erhältst, dessen Anschrift dich als Gewinner einer großen Geldsumme oder eines phantastischen Preises anredet, nur um zu entdecken, dass du überhaupt nichts gewonnen hast. Alles ist nur ein Trick, dich für etwas zu gewinnen oder zu einem Kauf zu überreden.

In einer Welt des Betrugs und unerfüllter Erwartungen, ist es wunderbar zu wissen, dass Gottes Treue und Wahrhaftigkeit niemals ins Wanken geraten. Er hat dir nicht nur ein ewiges Erbe verheißen, Er hat dich auch fähig gemacht, es anzutreten.

Das griechische, mit "fähig gemacht" übersetzte Wort in Kolosser 1,12 bedeutet "hinaufreichend machen" oder "autorisieren". "Anteil" spricht von einem zugemessenen Teil. Damit ist gemeint, Gott hat uns befähigt, einen Anteil an Segnungen entgegenzunehmen, der jedem gehört, der Ihn liebt.

In Epheser 1,3 sagt Paulus, dass unser Erbteil aus "jeder geistlichen Segnung" im Himmel besteht. Das ist ein herrliches Erbe, von dem der Heilige Geist selbst das Pfand ist (die Verse 14,18). In Kolosser 3,24 nennt Paulus das Erbe "vom Herrn".

In Kolosser 1,12 beschreibt er weiter das Erbe als "im Licht"; damit kennzeichnet er, wie es nach Art und Qualität ganz und gar beschaffen ist. Im Neuen Testament wird "Licht" oft als Bild für Wahrheit und Reinheit gebraucht. In 1. Johannes 1,5 heißt es, "dass Gott Licht ist und gar keine Finsternis in ihm ist". Gläubige wandeln im Licht (Vers 7). So ist ein Erbe im Licht ein göttliches, wahres und reines Erbteil - eins, das im Himmel aufbewahrt ist, wo Er wohnt, der Licht ist (1. Petr. 1,4; Offb. 21,23).

Dein ewiges Erbe ist keine leere Versprechung. Gott hat es sichergestellt, indem Er dich aus der Gewalt der Finsternis errettete und dich in das Reich des Sohnes Seiner Liebe versetzte, in welchem wir die Erlösung haben, die Vergebung der Sünden (Kol. 1,13-14). Freue dich der Gnade Gottes! Lebe heute als ein Kind des Lichts!