Eph 6,11
W.Nee
Ziehet die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr den
listigen Anschlägen des Teufels standhalten könnt. Epheser
6,11
Das Wort »standhalten« bedeutet hier »das eigene Terrain
verteidigen«. Es ist nicht, um es modern auszudrücken, ein
Befehl zum Vormarsch, zur Invasion in ein fremdes Gebiet
zwecks Besetzung und Unterwerfung. So etwas hat uns Gott
nicht befohlen. »Standhalten« besagt, daß das Terrain, das
der Feind annektieren will, in Wirklichkeit Gott gehört und
somit auch uns. Der Angriff, .das Eindringen in das Reich
des Satans war das Werk Jesu Christi, und durch seinen Tod
und seine Auferstehung hat er einen machtvollen Sieg
davongetragen. Heute kämpfen wir lediglich darum, daß dieser
Sieg, den er errungen hat, erhalten und weiter gefestigt
wird. Die Teile der Waffenrüstung, von denen gesprochen
wird, sind deshalb auch vornehmlich Verteidigungswaffen. Das
Territorium gehört Gott, und wir kämpfen nicht, um uns eine
Stellung darauf zu erobern, wir müssen es nur gegen alle
Herausforderer verteidigen.
J.MacArthur
"... damit ihr gegen die Listen des Teufels bestehen könnt"
(Eph. 6,11).
Sei zu aller Zeit geistlich gerüstet!
Jede Schlacht hat ihre Offensiv- und Defensivstrategie.
Paulus stellt die christliche Offensive in 2. Korinther
10,3-5 so dar: "Obwohl wir im Fleisch wandeln, kämpfen wir
nicht nach dem Fleisch; denn die Waffen unseres Kampfes sind
nicht fleischlich, sondern mächtig für Gott zur Zerstörung
von Festungen; so zerstören wir Vernünfteleien und jede Höhe,
die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt und nehmen jeden
Gedanken gefangen unter den Gehorsam Christi."
Unsere Defensivstrategie besteht darin, uns auf Christus zu
verlassen und unsere geistliche Rüstung anzulegen (Eph.
6,10-11). Paulus war beim Schreiben des Epheserbriefes
wahrscheinlich an einen römischen Soldaten gekettet, so dass
er immer das Bild eines Gerüsteten vor Augen hatte. Aber im
Unterschied zu dem römischen Soldaten, der nach Dienstschluss
die Waffen ablegen konnte, muss der Christ zu aller Zeit
gewappnet sein. Dieser Gedanke steckt auch in der
grammatischen Form des griechischen Wortes, das mit "zieht
an" wiedergegeben ist (Vers 11). Dies "Anziehen" wird als
eine ein für allemal geschehene Tatsache betrachtet.
"Bestehen" ist ein Begriff aus dem militärischen Bereich und
bedeutet, den Angriffen standhalten. Richtig angewendet
dient dir deine geistliche Rüstung als lebenslanger
Begleiter, mit dem du gegen die Mächte des Bösen kämpfen
kannst, ohne jemals weichen zu müssen. So wie der Herr die
Gemeinden in Thyatira und Philadelphia persönlich anwies, bis
zu Seiner Wiederkehr festzuhalten, was sie hatten (Offb.
2,25; 3,11), so unterweist Er auch uns, standhaft und ohne
Schwankungen auszuhalten.
Ähnliche Ermahnungen im Neuen Testament rufen uns auf, die
biblische Wahrheit (1. Kor. 15,2), das Gute (1. Thess.
5,21), unser Vertrauen auf Christus (Hebr. 3,6) und unser
Bekenntnis des Glaubens (Hebr. 4,14) festzuhalten. Das sind
Kennzeichen eines starken, stabilen Gläubigen, dem die Listen
Satans wenig anhaben können.
J.MacArthur
"... damit ihr gegen die Listen des Teufels bestehen könnt"
(Eph. 6,11).
Satan widersteht allem, was Gott tut.
Der Konflikt der Gläubigen mit den Mächten der Finsternis
wird zu Recht als geistlicher Krieg beschrieben, weil Satan
und sein böses Weltsystem ihre Feindschaft gegen alles
richten, was Gott tut. Sie sind ihrem Wesen nach Feinde
Gottes und Christi.
Satan ist das Gegenstück jedweder göttlichen Eigenschaft.
Gott ist heilig; Satan ist böse. Gott ist Liebe; Satan ist
die Verkörperung des Hasses. Gott erlöst Seine Kinder; Satan
reißt seine Leute ins Verderben. Jesus offenbart Gnade und
Wahrheit (Joh. 1,17); aber Satan "bestand nicht in der
Wahrheit, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge
redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner
und der Vater derselben" (Joh. 8,44).
Gott gibt Leben, wo Satan den Tod herbeiführt (Hebr. 2,14).
Gott schafft "Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit,
Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit" (Gal. 5,22). Satan
produziert "Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst,
Zauberei, Feindschaften, Hader, Eifersucht, Zornausbrüche,
Selbstsüchteleien, Zwistigkeiten, Parteiungen, Neidereien,
Trinkgelage, Völlereien und dergleichen" (Gal. 5,19-21).
Gott benutzt Trübsale, um die Echtheit des Glaubens zu
beweisen und um Freude und geistliche Standfestigkeit zu
vermehren (Jak. 1,3). Satan benutzt die Versuchung, um
möglichst den Glauben zu zerstören und dein Zeugnis zum
Schweigen zu bringen. Gott gewährt Freiheit von den Fesseln
der Sünde, während Satan dich für alle Ewigkeit zum Sklaven
der Sünde machen will (2. Tim. 2,26).
Jesus ist der Fürsprecher, der sich beim Vater für dich
verwendet (1. Joh. 2,1). Satan ist der Ankläger, der dich
andauernd für Dinge verantwortlich macht, die längst vergeben
sind (Offb. 12,10).
Weil Satan gegen alles ist, was Gott tut, ist er auch gegen
die Kinder Gottes. Wenn du das erlebst, so wundere dich
nicht zu sehr, als geschähe dir etwas Absonderliches. Im
Gegenteil, rechne mit Trübsalen, stelle dich darauf ein und
freue dich, weil sie dir zeigen, dass du eine Bedrohung für
Satans Weltsystem und einen Pluspunkt für Christi Reich
darstellst.
J.MacArthur
"... damit ihr gegen die Listen des Teufels bestehen könnt"
(Eph. 6,11).
Eine der effektivsten Taktiken Satans ist es, die
Glaubwürdigkeit Gottes anzutasten.
Die Ermahnung des Paulus: "Damit ihr gegen die Listen des
Teufels bestehen könnt ..." (Eph. 6,11) bezieht sich auf die
vielschichtigen Taktiken Satans, die er in dem geistlichen
Krieg anwendet. Eine davon besteht darin, das Wesen Gottes
und Seine Absichten zu beargwöhnen, indem er Zweifel an
Gottes Wort ausstreut.
So hat der Teufel es schon im Garten Eden gemacht, als er zu
Eva sagte: "Hat Gott wirklich gesagt: Von allen Bäumen des
Gartens dürft ihr nicht essen?" (1. Mo. 3,1). Mit einer
kurzen Bemerkung untergrub er das Wort Gottes. Gott hatte
durchaus nicht verboten, von allen Bäumen zu essen. Sie
durften gern von jedem Baum essen, nur von einem nicht - dem
Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen (2,16-17).
Der Verdrehung des göttlichen Wortes ließ Satan einen
direkten Angriff folgen: "Keineswegs werdet ihr sterben!"
(3,4). Das hieß: Gott lügt, wenn Er sagt, auf Sünde folge
der Tod. Danach erzählte der Teufel der Eva, wenn sie von
der Frucht äße, würde sie sein wie Gott (Vers 5). Eva sollte
glauben, Gott halte etwas zurück, was gut für Eva wäre, und
um sie von der Suche danach abzuhalten, hätte Er sie mit
leeren Drohungen von Tod und Gericht einzuschüchtern
versucht.
Kannst du sehen, wie hinterhältig der Satan zu Werke geht?
Leider hat Eva das nicht erkannt. Anstatt Gott zu glauben
und zu gehorchen, glaubte sie den Lügen des Teufels und kam
zu dem Schluss, der Baum sei "gut zur Speise" und "eine Lust
für die Augen" und "begehrenswert, Einsicht zu geben". "Und
sie nahm von der Frucht und aß" (Vers 6).
Satan streut seither seine Verführungen und Lügen von einer
Generation zur anderen aus (2. Kor. 11,14). Obwohl er sehr
listig ist, sollten seine Versuche, Gott in Frage zu stellen
und Sein Wort zu verdrehen und zu leugnen, allen ernsthaften
Christen durchschaubar sein.
Lass dich von den Angriffen Satans nicht überrumpeln. Werde
durch systematisches Bibelstudium vertraut mit Gottes Wort.
Befiehl dich unter Gebet und Gehorsam gegen biblische
Grundsätze der Leitung des Heiligen Geistes an.
J.MacArthur
"... damit ihr gegen die Listen des Teufels bestehen könnt"
(Eph. 6,11).
Satan will uns erwischen, wenn wir gerade nicht wachsam sind.
Gestern haben wir gesehen, wie Satan das Wort Gottes
angreift. Heute werden wir sehen, wie er sich gegen
Gottes Volk wendet. Verfolgung, Gesellschaftszwänge und
Voreingenommenheit sind drei Waffen, die er höchst wirksam
einsetzt. Verfolgungen sollten einen Christen niemals
überraschen, weil uns die Schrift wiederholt vor ihnen warnt.
So steht zum Beispiel in 2.Timotheus 3,12: "Alle aber auch,
die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden
verfolgt werden." Doch werden solche Warnungen in der
heutigen Christenheit leicht überhört, weil sie nur an
Gesundheit, Reichtum und Fortkommen interessiert ist.
Wenn die durch solches Denken hervorgerufene Begehrlichkeit
ihre Angriffe auf die christlichen Tugenden fortsetzt, werden
noch viel mehr bekennende Gläubige meinen, ihnen stünde ein
schmerz- und sorgenfreies Leben zu. Wenn dann Trübsale
hereinbrechen, werden sie davon überrascht und wenden sich
desillusioniert von der Gemeinde oder gar von Gott ab.
Einige erweisen sich dann als unecht, so wie Jesus sie im
Gleichnis von den auf das Steinige Gesäten in Matthäus 13,21
beschreibt - zu Anfang nehmen sie das Evangelium freudig an;
wenn es aber zu Bedrängnis oder Verfolgung kommt, fallen sie
ab.
Satan setzt auch den gesellschaftlichen Druck als wirksame
Waffe ein. Viele Menschen kommen deshalb nicht zu Christus,
weil sie fürchten, ihre Freunde zu verlieren oder für
absonderlich gehalten zu werden. Selbst Christen erliegen
oft dem gesellschaftlichen Druck und verlassen die göttlichen
Maßstäbe, um andere Menschen nicht vor den Kopf zu stoßen.
Eine andere Waffe ist das Aufgehen in weltlichen Belangen.
Oft ist es am schwersten, wahres Christenleben zu
praktizieren, wo alles glatt läuft. So ist keine Lebensbe
drohung damit verbunden, sich in der westlichen Welt zu
Christus zu bekennen, wie es andernorts der Fall ist.
Einige, die tapfer Verfolgungen und den Spott der
Gesellschaft ertragen, kommen in einem wohlwollenden
Klima zu Fall, weil dort die Gefahr des Sich-gehen-lassens
und des weltlichen Engagements am größten ist. Um gegen
solche Angriffe gewappnet zu sein, denke daran, dass Gott
Verfolgungen zulässt, damit du reifer wirst und Er dadurch
geehrt wird. Nimm dir auch täglich vor, in erster Linie Gott
wohlzugefallen und nicht den Menschen. Schließlich sieh
genau zu, wo deine Prioritäten liegen und wofür du dich
einsetzt. Bekämpfe die Tendenz, dich mit allem Möglichen
einzulassen, was mit dem Reich Gottes nichts zu tun hat.
J.MacArthur
"... damit ihr gegen die Listen des Teufels bestehen könnt"
(Eph. 6,11).
Satan will dich unbrauchbar für Christus machen.
In 1. Korinther 16,9 sagt Paulus: "Eine große und wirksame
Tür ist mir geöffnet worden und der Widersacher sind
viele." Das ist typisch für den geistlichen Kampf. Je
mehr Möglichkeiten dir eröffnet sind, Christus zu dienen,
umso mehr Feindschaft schlägt dir entgegen, weil Satan
deinen geistlichen Dienst behindern will.
Oftmals fragen mich Studenten aus dem Seminar, ob der Dienst
mit den Jahren leichter wird. In gewisser Weise ja, weil
man beim Studieren und in der Organisation der Arbeit
Erfahrungen sammelt. Aber in weit größerem Maß wachsen die
Schwierigkeiten; denn ob man in Gottes Wort forscht oder um
Seelen kämpft oder mit der eigenen Schwachheit zu tun hat,
überall greift der Satan an.
Aus den Worten des Paulus an die Thessalonicher kannst du
entnehmen, welche Schwierigkeiten im Dienst für den Herrn
entstehen können: "So, in Liebe zu euch hingezogen, waren wir
willig, euch nicht allein das Evangelium Gottes, sondern auch
unser eigenes Leben mitzuteilen, weil ihr uns lieb geworden
wart. Denn ihr erinnert euch, Brüder, an unsere Mühe und
Beschwerde: Nacht und Tag arbeitend, um niemand von euch
beschwerlich zu fallen, haben wir euch das Evangelium Gottes
gepredigt" (1. Thess. 2,8-9). Und den Ältesten von Ephesus
sagte er: "Darum wacht und denkt daran, dass ich drei Jahre
lang Nacht und Tag nicht aufgehört habe, einen jeden unter
Tränen zu ermahnen" (Apg. 20,31).
Jeder Bereich des Dienstes ist wichtig - ob du nun Pastor,
Hausfrau, Fabrikarbeiter oder Schüler bist. Demzufolge
erfährt jeder Dienst den Widerstand Satans, der versucht,
in Familien, Gemeinden und Arbeitsstätten Spannungen und
Entmutigungen zu stiften. Daher müssen Gläubige demütig und
freundlich miteinander umgehen und sich befleißigen, "die
Einheit des Geistes zu bewahren im Band des Friedens"
(Eph. 4,3). Tun wir das, so wird der Leib Christi gestärkt
und der Teufel bekommt den Fuß nicht zwischen die Tür.
Dienst für Gott ist harte Arbeit und die Widerstände sind
groß; doch sind die Siege noch größer. So sei nun treu und
denke daran, dass Gott dich reich belohnen wird.