Epheserbrief

Eph 6,7 W.MacDonald »Und mit Gutwilligkeit dienet, als dem Herrn und nicht den Menschen.« Epheser 6,7

Paulus' Anweisungen für die Sklaven (Verse 5-8) sind äußerst bedeutungsvoll für alle, die Diener Jesu Christi sein wollen.

Als erstes zeigen sie, daß jede ehrbare Arbeit, gleichgültig wie niedrig sie auch sein mag, zur Ehre Gottes getan werden kann. Die Sklaven, an die Paulus schrieb, haben vielleicht Fußböden geputzt, Essen zubereitet, Geschirr gespült, Haustiere versorgt oder im Feld gearbeitet. Doch der Apostel sagt, daß alle diese täglichen Pflichten »als dem Christus« getan werden können (Vers 5), daß die Sklaven bei der Ausführung dieser Arbeiten »die Sklaven Christi« waren, die »den Willen Gottes tun« (Vers 6), daß sie »dem Herrn dienten« (Vers 7), und daß sie schließlich vom Herrn belohnt würden für »das Gute« das ein jeder geleistet hat (Vers 8).

Wir fallen allzuleicht in den Fehler, zwischen »weltlicher« und »geistlicher« Arbeit zu unterscheiden. Unsere tägliche Arbeit während der Woche nennen wir »weltlich«, während wir unser Predigen, Zeugnisgeben und unsere Bibelunterweisung als »geistliche« Arbeit ansehen. Aber unser Text lehrt, daß es für den Christen diese Unterscheidung nicht geben sollte. Im Bewußtsein dieser Tatsache befestigte die Frau eines bekannten Predigers als Wahlspruch über ihrer christlichen Spüle: »Hier dreimal täglich Gottesdienst.«

Ein Knecht mit dieser Einstellung

Macht Plackerei zu etwas Göttlichem;

Wer ein Zimmer Dir zur Ehre kehrt,

Veredelt es und auch die Handlung.

(George Herbert, 1593-1633, anglikanischer Pfarrer und Dichter)

Und noch eine weitere kostbare Wahrheit lernen wir hier, daß nämlich - wie niedrig jemandes gesellschaftliche Stellung auch sein mag - er deswegen keinesfalls von den herrlichsten Segnungen und Belohnungen des Christseins ausgeschlossen ist. Er tauscht vielleicht nie in seinem Leben seine Arbeitskleidung gegen einen Maßanzug aus, aber wenn seine Arbeit von so guter Qualität ist, daß sie Christus verherrlicht, dann wird er vollen und reichen Lohn empfangen. »Da ihr wisset, daß, was irgend ein jeder Gutes tun wird, er dies vom Herrn empfangen wird, er sei Sklave oder Freier« (Vers 8).

Wenn wir dies glauben, sollten wir mit George Herbert beten:

Lehre mich, mein Gott und König, In allen Dingen Dich zu sehen, Und, was irgend ich auch tue, Es ganz und gar für Dich zu tun.