Eph 4,5
C.Eichhorn
Die göttlichen Grundlagen der Einheit
Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater unser
aller. Eph. 4, 5.6
Durch die Sünde werden die Unterschiede unter den Menschen
zu Gegensätzen, alle die Unterschiede der Völker, der Rassen,
des Standes, der Bildung, des Besitzes und der Begabung. Nun
ist von oben eine großartige Einheitsgrundlage geschaffen
worden. Gott hat allen einen Herrn, ein Haupt gegeben:
Christus. Ein Rettungsmittel, der Glaube und die Taufe, ist
für alle gleichmäßig vorhanden. Sie stehen alle vor Gott
gleich sündig, gleich verloren da. Vor Menschen ist ein
Unterschied zwischen Braven und Nichtsnutzigen, zwischen
Anständigen und Verkommenen, Gesitteten und Verrohten. Aber
vor Gott ist kein Unterschied; sie sind allzumal Sünder.
Es ist keiner gerecht, auch nicht einer. Sie sind alle
abgewichen, alle untauglich geworden. Sie werden alle
umsonst und aus Gnaden gerecht, allein durch den Glauben.
Sie haben alle einen Lebensgrund, Lebensinhalt, ein
Lebensziel, eine Hoffnung für die Zukunft. Ein Gott waltet
über ihnen, wirkt durch sie als durch seine Werkzeuge, wohnt
in ihnen vermöge seines Heiligen Geistes. So werden die
Unterschiede ausgeglichen, sie verschwinden und treten zurück
vor der großen Einheit. Die Gegensätze werden überbrückt.
Was sich trennend und scheidend dazwischenschieben möchte,
muß weichen.
Die Verschiedenheiten des Standes und des Besitzes sind
ebenso von Gott geordnet wie die Unterschiede der Begabung
und der Tüchtigkeit. Es soll nicht äußerlich und gewaltsam
alles gleichgemacht werden, wie die Utopisten wollen. Die
Mannigfaltigkeit unter den Menschen ist nicht zu beklagen,
sondern vielmehr notwendig, um eine wahre, schöne Einheit
herbeizuführen. Denn Einheit ist nicht Einförmigkeit. Nimm
die Musik! Wenn nur ein Ton beständig laut würde, wie öd und
ermüdend klänge es doch! Nun aber schließt der Meister viele
und verschiedene Töne zusammen zu einem wundervollen Einklang
ohne Mißton. So stimmt auch der himmlische Meister die
verschiedenartigen Menschenherzen zu einer wundervollen
Einheit. Einheit in der Mannigfaltigkeit, und
Mannigfaltigkeit in der Einheit: das ist ein Kunstwerk
ohnegleichen. - Ich glaube, daß die Heiligen im Geist
Gemeinschaft haben, weil sie in einer Gnade stehn, und
eines Geistes Gaben.
Soviele Christus machet rein,
die haben all sein Gut gemein
und alle Himmelsschätze.
Ein Himmel, eine Seligkeit,
ein Vorbild und ein Hoffen,
ein Recht, ein Vaterherz im Leid,
ein Segen steht uns offen.
Uns führt ein Weg dem Himmel zu,
wir hoffen alle eine Ruh',
allein durch einen Glauben.