2. Korintherbrief

2Kor 12,15 W.Nee Ich aber will sehr gern Opfer bringen und mich aufopfern. 2. Korinther 12,15

Im Jahre 1929 kehrte ich nach langer und anstrengender evangelistischer Arbeit erschöpft in meine Heimatstadt Fuchow zurück. Eines Tages, als ich am Stock die Straße entlangging, sehr schwach und gesundheitlich sehr schlecht instand, begegnete ich einem meiner früheren College-Professoren. Er nahm mich mit in eine Teestube, und wir setzten uns hin. Nachdem er mich prüfend betrachtet hatte, sagte er: »Ich verstehe das nicht - als Sie im College waren, haben wir sehr viel von Ihnen gehalten. Wir hofften, Sie würden etwas Großes erreichen. Und nun - wollen Sie im Ernst behaupten, daß nicht mehr aus Ihnen geworden ist als dies?« Bei dieser pointierten Frage, muß ich gestehen, wäre ich zuerst fast zusammengebrochen und hätte am liebsten geweint. Meine Karriere, meine Gesundheit, es war alles dahin, und nun wurde ich von meinem alten Professor so gefragt. Aber im nächsten Augenblick schon erkannte ich wahrhaft, was es bedeutet, daß der Geist der Herrlichkeit auf mir ruhte. Bei dem Gedanken, mein Leben für meinen Herrn ausschütten zu können, wurde meine Seele buchstäblich von Herrlichkeit überflutet. Ich konnte still aufblicken und sagen: »Ich preise dich, Herr! Dies ist das Beste, was überhaupt möglich ist; der Weg, den ich gewählt habe, ist der richtige!«