2Kor 9,7
W.Nee
Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. 2. Korinther 9,7
Ein Diener des Herrn sollte lernen, sowohl zu geben als zu
empfangen. Aber wie schwer ist das oft! Ich weiß noch,
einmal startete ich zu einer Fahrt mit einem Flußdampfer,
um an mehreren wichtigen Tagungen teilzunehmen. Was das
Fahrgeld betraf, mußte ich mein Vertrauen auf Gott setzen,
zur Verfügung hatte ich nur achtzehn Dollar. Sie reichten
für die Fahrkarte bis zum Endpunkt der Schiffslinie, danach
brauchte ich noch an die dreihundert Dollar, um für den Rest
des Weges ein Boot zu mieten. Aber bevor ich abfuhr, befahl
mir Gott, sechs meiner so dringend benötigten Dollars einem
Freunde zu geben. Ich brach auf, fand eine ungeahnt billige
Fahrtmöglichkeit, erlebte eine sehr gesegnete Woche und wurde
mit allem, was ich für die Rückreise benötigte, reichlich
versorgt. Welche Freude, als ich nach meiner Heimkunft
entdeckte, daß meine Gabe, die sechs Dollar, dringend
gebraucht worden war!
Allzu oft, fürchte ich, sind wir schlechte Geber. Wenn ich
immer bloß Nehmender und nicht auch ein Gebender bin, bin ich
Gottes, der mich gesandt hat, nicht würdig. Gottes Prinzip
heißt nicht: »Spare, dann wirst du reich werden.« Es lautet:
»Gib, und dir wird gegeben werden.«