2. Korintherbrief

2Kor 4,5 J.Kroeker Vom Dienst in Vollmacht.

"Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Jesum Christum, dass Er sei der Herr, wir aber eure Knechte um Jesu willen." 2.Kor. 4,5.

Was Paulus der Menschheit als Frohe Botschaft zu bringen hatte, war bisher nie in einem Zeitalter gebracht worden. Denn sein Evangelium war das einer gegenwärtigen Person. Der auferstandene Christus war ihm gegenwärtig und er sah dessen Auferstehungskräfte sich zum Leben derer entfalten, die Ihm vertrauten. Nicht nur an sich persönlich, auch an so vielen anderen hatte er es erlebt, dass der so ersehnte Weltheiland wirklich in dem Gekreuzigten und Auferstandenen erschienen sei. Wenn die Juden diesen Messias auch ans Kreuz geschlagen hatten, die Gegenwart und Kraft dieses Christus hatten sie der Welt doch nicht nehmen können. Hatten sie durch das Kreuz der Welt auch einen erniedrigten Erlöser genommen, Gott hatte durch die Auferstehung Jesu der Welt einen erhöhten Erlöser wiedergegeben.

Sein Evangelium war ihm daher auch das einer schöpferischen Gotteskraft. Wohin er mit demselben kam, da rief es Leben aus dem Tode. Es erwies seine lebenweckende Kraft an jedem Volk, an jedem Geschlecht und an jedem Stand. Juden, Griechen, Römer, Sklaven, Freie, Männer und Frauen: wer sich immer diesem Evangelium erschloss, den erfüllte es mit einem Leben höherer Ordnung. Es verband den Einzelnen als Glied mit einer Liebesgemeinschaft und einem Organismus, wie die Welt einen solchen noch nicht gekannt hatte. Dies war die Gemeinde, deren Haupt Christus war. Diese Gemeinde mit ihren christusgläubigen Gliedern und ihrem inneren Leben der Kraft und der Liebe bekundeten: Siehe, eine neue Schöpfung! Was sie innerlich erlebt hatten, was sie miteinander verband, was der Quell ihrer Kraft und ihrer Freude war, das war eine schöpferische Gottestat.

Überblickte Paulus diese seine Gemeinden mit ihren Gliedern, was waren viele von ihnen einst gewesen? Sklaven der Sünde, Feinde der Wahrheit, Widersacher untereinander. Jedoch er erlebte: Wo die Sünde auch mächtig gewesen, die Gnade erwies sich in ihrer rettenden und neuschaffenden Gotteskraft als noch weit mächtiger. Sie vermochte nicht nur ein schuldbeladenes Leben zuzudecken, sie war stark genug, auch ein verlorenes zu retten und mit neuem Leben zu füllen. Ihm war die Erlösung, die sein Christusevangelium brachte, daher auch weit mehr als nur die Vergebung der Sünden. Wohl war ihm die Vergebung der Sünden ein Trunk aus der Quelle, nicht aber die Quelle selbst. Diese war unendlich viel mehr. Sie war ihm Christus und das neue Leben, das sich denen mitteilte, die Christo angehörten.