2Kor 4,4
W.MacDonald
»... das Evangelium der Herrlichkeit des Christus.«
2. Korinther 4,4
Wir sollten niemals vergessen, daß das Evangelium die frohe
Botschaft von der Herrlichkeit Christi ist. Natürlich hat es
Den zum Inhalt, der gekreuzigt und begraben wurde. Aber Er
ist jetzt nicht mehr am Kreuz, Er ist nicht mehr im Grab.
Er ist auferstanden, ist aufgefahren in den Himmel, und
ist jetzt der verherrlichte Mensch zur Rechten Gottes.
Wir stellen Ihn den Menschen nicht als den einfachen
Zimmermann aus Nazareth vor, nicht als den leidenden
Gottesknecht oder den Unbekannten aus Galiläa. Erst recht
präsentieren wir Ihn nicht als den verweichlichten
Humanitätsapostel der modernen religiösen Kunst.
Wir predigen den Herrn des Lebens und der Herrlichkeit. Er
ist Derjenige, den Gott hoch erhoben und Ihm einen Namen
gegeben hat, der über jeden Namen ist. Vor Seinem Namen wird
jedes Knie sich beugen, und jede Zunge wird bekennen, daß Er
Herr ist, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters. Er ist mit
Herrlichkeit und Ehre gekrönt, ein Fürst und ein Erretter.
Allzuoft verunehren wir Ihn durch die Botschaft, die wir
predigen. Wir verherrlichen den Menschen mit seinen Talenten
und erwecken den Eindruck, daß Gott eigentlich froh sein
müßte, daß ein solcher Mensch Ihm dient. Wir vermitteln die
Vorstellung, als ob der Mensch Gott kolossales Wohlwollen
bewiese, wenn er Ihm vertraut. Das ist aber nicht das
Evangelium, das die Apostel predigten. Sie sagten praktisch:
»Ihr seid des Mordes des Herrn Jesus Christus schuldig.
Ihr habt Ihn genommen und mit gesetzlosen Händen ans Kreuz
genagelt. Aber Gott hat Ihn von den Toten auferweckt und Ihn
zu Seiner Rechten im Himmel verherrlicht. Dort ist Er jetzt
in einem verherrlichten Leib aus Fleisch und Gebein. In
Seiner vom Mal der Nägel gezeichneten Hand hält Er das Zepter
des ganzen Universums. Er wird wiederkommen und den Erdkreis
in Gerechtigkeit richten. Deshalb müßt ihr Buße tun und euch
im Glauben an Ihn wenden. Es gibt keine andere Möglichkeit
der Errettung. 'Denn auch kein anderer Name ist unter dem
Himmel, der unter den Menschen gegeben ist, in welchem wir
errettet werden müssen'.«
O daß wir doch einen neuen Blick für den verherrlichten Sohn
des Menschen bekommen! Und eine Zunge, die die Myriaden von
Herrlichkeiten verkündigt, die Seine Stirne krönen! Gewiß
würden dann, wie einst zu Pfingsten, Sünder wieder vor Ihm
erzittern und ausrufen: »Was sollen wir tun, Brüder?«