2. Korintherbrief

2Kor 1,3 S.Keller 2. Kor. 1, 3-7: «Der Gott allen Trostes ...»

Allen Trostes! Also es gibt keinen wirklichen Trost für uns arme, trostbedürftige Leute, den er nicht hätte und senden könnte. Gott hat Paulus wunderbar getröstet, so daß er nicht nur für sich darin sein Genügen fand, sondern - "wie Tau vom Hermon nieder auf Gottes Berge fließt" - von ihm konnte der erfahrene Trost auf seine Freunde und Gemeinden weitergehen. Nicht nur Trostlosigkeit steckt an, sondern auch Getröstetsein. Ich möchte sogar nach einigen Erfahrungen, die ich darin machen konnte, behaupten: Der Herr tröstet uns, seine Knechte, um deretwillen, die wir trösten sollen, so reichlich und so merkwürdig deutlich. Bisweilen kam mir solch eine Trostwelle zu, daß ich überrascht war und nicht wußte, wie mir geschah. Aber die Leute, denen diese Gabe eigentlich galt, waren schon auf dem Wege zu mir, um mir ihren Jammer zu klagen. Es ist ein wunderbarer Gott, wenn man mal hin und her in solch kleinen Ausschnitten etwas von seiner Herrlichkeit und Barmherzigkeit erkennt. Wie muß das einst werden, wenn wir ihn ganz erkennen werden, und die Hochflut allen Trostes die letzten Ruinen unserer Trauer wegschwemmen wird, daß man vor Jauchzen sich ihrer nicht mehr wird erinnern können.

Du Gott allen Trostes! Wir danken dir für deine Barmherzigkeit, damit du uns erquickt hast über Bitten und Verstehen. Hilf uns, dir treuer werden und dir besser dienen, damit du durch uns geehrt werdest. Amen.