1Kor 15,55
D.Rappard
Der Tod ist verschlungen in den Sieg! Tod, wo ist
dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?
1. Kor. 15,55.
Heller Osterjubel klingt aus diesem Triumphlied. Schon
Jesaja (Kap. 25, 8) und Hosea (Kap. 13, 14) hatten es
im prophetischen Geist gesungen. Aber erst als Jesus durch seine
glorreiche Auferstehung des Grabes Nacht durchbrach, ist der
Sieg zu Tage getreten. Und wenn die Stunde kommt, da Jesus
in Herrlichkeit erscheint, wird es in noch vollkommenerer Weise
offenbar werden, und der letzte Feind, der Tod, wird unter seinen
Füßen liegen.
Aber schon jetzt ist es wahr für den Glauben: das Leben
h a t den Tod verschlungen. Schon jetzt heißt es sieghaft: Tod,
wo ist dein Stachel? mit der unausgesprochenen Antwort: Er ist
fort! Was ist denn der Stachel des Todes? Es ist die Sünde.
Ist nun die Sünde hinweggenommen durch das Blut Jesu, so
hat der Tod seine Bitterkeit verloren. - Was ist der Skorpion,
wenn er keinen Stachel mehr hat? Ein harmloses Geschöpf, vor
dem sich niemand zu fürchten braucht.
Darum, o Jesu, Du herrlicher Überwinder, der Du den
giftigen Stachel des Todes in Dein eigenes Herz hast dringen
lassen, um ihn für die Deinen auf ewig unschädlich zu machen,
Dir sage ich Dank! Dir will ich angehören! Dein Leben sei
mächtig in mir!
Hast Du den Tod verschlungen,
Verschling ihn auch in mir!
Wo Du bist durchgedrungen,
Da laß mich folgen Dir!
Du mächt'ger Sieger in dem Streit,
Bring mich mit Dir zur Herrlichkeit!