1Kor 15,10
W.Nee
Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. 1. Korinther 15,10
Ist dir die Art, wie Gott in deinem Leben gewirkt hat,
begreiflich? Hat dich sein Vorgehen nicht verwirrt - daß er
aus den vielen Menschen um dich herum gerade dich ausgewählt
und zu seinem Eigentum gemacht hat? Als ich gerettet wurde,
war ich Student. Ich hatte über vierhundert Mitstudenten,
eine große Zahl, aber Gottes Wahl fiel auf mich. Was war der
Grund? Ich gehörte einer großen Sippe an, und aus dieser
ganzen Verwandtschaft wählte Gott mich aus. Wie konnte das
geschehen? Wenn wir darüber nachdenken, auf welch wunderbare
Weise seine Gnade uns erreicht hat, fallen wir anbetend vor
ihm nieder und erkennen, daß er Gott ist, er allein.
Du fragst, warum er dich errettet hat? Ich will es dir sagen
- er hat dich errettet, weil es ihm Freude bereitete. Er
wollte dich haben, er erwählte dich und zog dich zu sich.
Und so brauchst du nichts zu sagen, nichts zu tun, gar
nichts, nur ihn anbeten.
W.MacDonald
»Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin.«
1. Korinther 15,10
Eine der Qualen im Leben, die wir uns selbst bereiten,
ist der Versuch, jemand anders sein zu wollen, jemand,
der wir eigentlich nie sein sollten. Jeder Mensch ist ein
einzigartiges Geschöpf Gottes. In diesem Zusammenhang hat
einmal jemand gesagt: »Als der Herr uns geschaffen hatte, hat
Er die Gußform weggeworfen.« Denn Er wollte nicht, daß wir
jemals versuchten, noch etwas daran zu ändern.
Maxwell Maltz hat dazu geschrieben: »Du als Persönlichkeit
stehst mit keiner anderen Person im Wettbewerb, einfach weil
es keinen anderen Menschen auf der ganzen Welt gibt, der
genauso ist wie du oder auch nur von deiner besonderen Art.
Du bist ein Individuum. Du bist einzigartig. Du bist nicht
genauso wie ein anderer und kannst es auch nie werden. Man
erwartet nicht von dir, daß du so wie jemand anders bist, und
man kann auch von keinem anderen Menschen verlangen, daß er
so sein soll wie du.«
»Gott hat kein Standardmodell erschaffen und ihm dann
sozusagen ein Etikett aufgeklebt mit den Worten: 'Das ist der
eigentliche Mensch.' Er hat vielmehr jedes menschliche Wesen
als Individuum und Einzelstück erschaffen, genauso wie Er
jede Schneeflocke einzeln und einzigartig gemacht hat.«
Jeder von uns ist das Ergebnis der Weisheit und Liebe Gottes.
Als Er uns so geschaffen hat, wie wir sind, da wußte Er
genau, was Er tat. Unsere äußere Erscheinung, unsere
Intelligenz und unsere Begabungen stellen das Beste dar, was
der Herr für uns vorsehen konnte. Es ist das Ergebnis Seines
unendlichen Wissens und seiner unendlichen Liebe zu uns, wie
Er alles passend auf uns zugeschnitten hat.
Wenn wir uns nun also wünschen, jemand anders zu sein, ist
das eigentlich eine Beleidigung für Gott. Wir geben Ihm
damit zu verstehen, daß Er etwas falsch gemacht oder uns
etwas vorenthalten hat, was besser für uns gewesen wäre.
Wenn wir uns sehnlichst wünschen, ein anderer zu sein, ist
das ein sinnloser Wunsch. Denn es steht ein Ziel und Zweck
hinter dem, wie Gott uns gemacht hat und was Er uns geschenkt
hat. Natürlich können wir die Tugenden anderer Menschen
nachmachen; aber worüber wir hier nachdenken, ist ja eher,
was wir als Geschöpfe Gottes eigentlich sind.
Wenn wir durchs Leben gehen und dabei ständig unzufrieden
sind mit Gottes Plan für unser Leben, dann werden wir von
Minderwertigkeitskomplexen regelrecht gelähmt. Aber hier
geht es gar nicht darum, was wir wert sind. Wir sind nicht
minderwertig, sondern einzigartig.
Der Versuch, jemand anders zu werden, ist von Anfang an zum
Scheitern verurteilt. Das ist so undenkbar, wie wenn ein
kleiner Finger versuchen wollte, die Arbeit des Herzens zu
übernehmen. Das war nie Gottes Absicht, und es funktioniert
auch einfach nicht.
Die richtige Haltung ist vielmehr, mit Paulus zu sagen:
»Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin.« Wir sollten uns an
dem freuen, was wir nach Gottes klarem Entwurf sind, und uns
entschließen, das zu gebrauchen, was wir sind und haben, um
soviel wie möglich zur Ehre des Herrn zu wirken. Es gibt
sicher viele Dinge, die wir nie werden tun können, aber es
gibt auch andere, die nur wir leisten können und sonst
keiner.