1Kor 12,18
W.Nee
Nun aber hat Gott den Gliedern eine Stellung zugewiesen,
einem jeden von ihnen am Leibe, wie er gewollt hat.
1. Korinther 12,18
Welches Glied ist wertvoller, der Fuß oder die Hand? Wenn
wir etwas nachdenken, müssen wir doch zugeben: Ein Vergleich
ist hier gar nicht möglich. Ihre Funktion im menschlichen
Körper ist verschieden; aber beide sind nötig. Es gibt aber
viele, die die von Gott geschenkte Gabe gering achten. Weil
sie nicht das besondere Glied sein können, das sie bewundern,
wollen sie überhaupt keine Stellung haben. Genau diese
Situation beschreibt Jesu Gleichnis von den anvertrauten
Talenten (Matthäus 13,14 - 30). Dort haben wir den einen
Knecht mit fünf und einen anderen mit zwei Talenten; der
Schwerpunkt des Gleichnisses aber liegt auf dem, der nur
eines hatte. Und das ist die Gefahr, der Bruder mit dem
einen Talent, der dieses vergräbt. »Eine prominente Stellung
kann ich nicht einnehmen, deshalb macht es wohl nichts aus,
wenn ich gar keine einnehme.« Sehr viel macht es aus! Denn
das Gleichnis lehrt uns: Aus zweien können vier und aus fünf
können zehn werden, und genauso auch aus einem zwei. Erst
durch das Betätigen unserer Fähigkeiten entdecken wir das
Leben. Und die Gemeinde krankt weniger an dem Hervorstechen
der Glieder mit den fünf Talenten als an dem Abseitsstehen
derer mit dem einen. Das Leben des gesamten Leibes wird
behindert und verarmt, wenn diese letzteren ihr Talent
vergraben.