1Kor 2,12
C.H.Spurgeon
,,Wir haben aber empfangen den Geist aus Gott, daß wir wissen
können, was uns von Gott gegeben ist."
1 Kor. 2, 12.
Lieber Freund, hast du empfangen den Geist aus Gott, der durch
den Heiligen Geist in deiner Seele geboren ist? Wie notwendig
das Wirken des Heiligen Geistes in der Seele ist, ergibt sich
ganz deutlich aus der Tatsache, daß alles, was Gott der Vater
an uns getan hat, und alles, was Gott der Sohn für uns
vollbracht hat, unwirksam an uns vorüber geht, wenn nicht der
Heilige Geist es unserm Herzen offenbart und nahe bringt. Welche
Wirkung übt die Lehre von der Gnadenwahl auf den Menschen aus,
wenn nicht der Geist Gottes bei ihm einkehrt? Die Erwählung
bleibt ein toter Buchstabe in meinem Gewissen, solange nicht der
Geist Gottes mich beruft aus der Finsternis zu seinem
wunderbaren Licht. Dann aber erkenne ich durch meine Berufung
auch meine Erwählung, und so erkenne ich, daß ich von Gott
berufen bin, so weiß ich auch gewiß, daß ich nach dem ewigen
Vorsatz Gottes auserwählt bin. Gott der Vater hat mit dem Herrn
Jesus einen Bund und Testament gemacht; aber was nützt uns
dieser Bund, ehe uns der Heilige Geist seiner Segnungen
teilhaftig werden läßt und unsre Herzen auftut, daß wir sie
empfangen können? Dort hängt der Inhalt aller dieser Segnungen
am Fluchholze: Jesus Christus; aber da wir so klein sind, so
können wir nicht bis zu diesem kostbaren Gut hinaufreichen; der
Geist Gottes aber reicht es uns herab und übergibt es uns, und
so wird es wirklich unser Eigentum. Bundesgüter sind an und für
sich, wie das Manna in den Wolken, sterblichen Händen
unerreichbar, aber der Geist Gottes öffnet die Fenster des
Himmels und streut das lebendige Brot herab auf das Lager des
geistlichen Israels. Christi vollendetes Werk ist Wein in
Fässern, unser Unglaube hindert uns, den Wein herauszulassen und
zu trinken, da taucht der Heilige Geist unser Gefäß in diesen
köstlichen Wein, und alsdann trinken wir; aber ohne den Geist
des Herrn sind wir ebenso tot in Übertretung und Sünden, als ob
der Vater uns nie erwählt, als ob der Sohn uns nie erkauft hätte
mit seinem Blut. Der Heilige Geist ist unumgänglich notwendig zu
unserm Wohlergehen. So wollen wir denn wandeln in der Liebe zu
Ihm und Ihn nie betrüben.