Röm 8,18
W.MacDonald
»Denn ich haIte dafür, daß die Leiden der Jetztzeit nicht
wert sind, verglichen zu werden mit der zukünftigen
Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll.«
Römer 8,18
Für sich gesehen, können die Leiden der Jetztzeit furchtbar
sein. Ich denke an die grausamen Leiden der christlichen
Märtyrer. Ich denke daran, was manche Kinder Gottes in den
Konzentrationslagern durchmachen mußten. Was sollen wir über
die schrecklichen Leiden sagen, die mit Krieg verbunden sind,
oder über die entsetzlichen Verstümmelungen und Lähmungen
als Folge von Unfällen? Der unaussprechliche Schmerz
menschlicher Körper, die von Krebs und anderen Krankheiten
gequält werden? Und doch ist körperliches Leiden nicht das
einzige. Manchmal scheint es, daß physischer Schmerz
leichter zu ertragen ist als seelische Qual. War das nicht
auch Salomos Erfahrung, als er schrieb: »Eines Mannes Geist
erträgt seine Krankheit; aber ein zerschlagener Geist, wer
richtet ihn auf?« (Sprüche 18,14) Da ist das Leiden, das
Untreue in der ehelichen Beziehung mit sich bringt, oder der
Tod eines geliebten Angehörigen, oder die Enttäuschung über
einen zerbrochenen Traum. Da ist das Herzeleid, von einem
engen Freund verlassen und verraten worden zu sein. Manchmal
staunen wir über die Fähigkeit des Menschen, die Schläge,
Schmerzen und erdrückenden Leiden des Lebens zu ertragen.
Für sich gesehen, sind diese Leiden überwältigend. Aber
im Hinblick auf die zukünftige Herrlichkeit erscheinen sie
nur wie Nadelstiche. Paulus sagt, daß sie »nicht wert sind,
verglichen zu werden mit der zukünftigen Herrlichkeit, die an
uns geoffenbart werden soll«. Wenn die Leiden schon so groß
sind, wie überwältigend groß muß dann die Herrlichkeit sein!
An einer anderen Stelle bricht der Apostel in glückselige
Ausrufe mit geistlichen Bildern aus, wenn er sagt, daß »das
schnell vorübergehende Leichte unserer Drangsal uns ein über
die Maßen überschwengliches, ewiges Gewicht von Herrlichkeit
bewirkt« (2. Korinther 4,17). Wenn man sie auf die
Waagschale legt, sind die Leiden federleicht, während die
Herrlichkeit unendlich gewichtig ist. Am Kalender gemessen,
währen die Leiden nur einen Augenblick, die Herrlichkeit aber
eine Ewigkeit. Wenn wir am Ende der Reise den Heiland sehen,
werden die Leiden dieser gegenwärtigen Zeit zu
Bedeutungslosigkeit verblassen.
Es wird sich alles gelohnt haben, wenn wir Jesus erblicken.
Die Prüfungen des Lebens werden uns so klein erscheinen, wenn
wir Christus sehen.
Ein Blick Seines teuren Angesichts wird allen Schmerz
auslöschen. So laßt uns tapfer den Wettlauf laufen, bis wir
den Herrn sehen.