Röm 5,15
W.MacDonald
»Mit der Übertretung ist es aber nicht so wie mit der
Gnadengabe. Denn wenn durch des einen Übertretung die vielen
gestorben sind, so ist vielmehr die Gnade Gottes und die Gabe
in Gnade, die durch einen Menschen, Jesus Christus, ist.«
Römer 5,15
In Römer 5,15-21 stellt Paulus die zwei Ersten in der
Geschichte, bzw. der Heilsgeschichte der Menschheit einander
gegenüber: Adam und Christus. Adam war der Erste in der
ersten Schöpfung; Christus der Erste, das Haupt der neuen
Schöpfung. Adam war der natürliche Mensch; Christus ist der
geistliche. Dreimal gebraucht Paulus in diesem Abschnitt die
Worte »viel mehr«, um zu betonen, daß der Segen, der aus
der Tat Christi kommt, unendlich viel größer ist als der
Verlust, den Adams Sünde herbeigeführt hat. Er sagt damit,
daß »die Söhne Adams in Christus mehr Segen haben als ihr
Vater verwirkt hat«. Gläubige haben es in Christus besser
als sie es jemals in einem Adam, der nicht in Sünde gefallen
wäre, gehabt hätten. Nehmen wir für einen Augenblick einmal
an, daß Adam nicht gesündigt hätte, daß er und seine Frau
sich entschieden hätten, Gott zu gehorchen, anstatt von der
verbotenen Frucht zu essen. Welche Auswirkungen hätte das
für ihr Leben gehabt? Soviel wir wissen, hätten sie dann
unbegrenzt lange im Garten Eden weitergelebt. Ihr Lohn wäre
ein langes Leben auf Erden gewesen. Und das hätte auch für
ihre Nachkommen gegolten. Auch sie hätten für unbestimmte
Zeit im Garten Eden leben können, solange sie ohne Sünde
waren. Sie wären nicht gestorben. Aber in diesem Zustand
der Unschuld hätten sie doch keine Aussicht gehabt, je in den
Himmel zu kommen. Sie hätten nie die Verheißung bekommen,
daß der Heilige Geist in ihnen wohnen und sie mit ihm
versiegelt würden. Sie wären nie Erben Gottes und Miterben
Jesu Christi geworden. Sie hätten niemals die Hoffnung
gehabt, in das Bild des Gottessohnes umgestaltet zu werden.
Und immer hätte die furchtbare Möglichkeit bestanden, daß sie
doch noch sündigen könnten und damit die irdischen Segnungen
verwirken würden, an denen sie sich im Garten Eden freuen
konnten. Denken wir dann im Gegensatz dazu an die unendlich
bessere Stellung, die Jesus Christus für uns durch Sein
Erlösungswerk errungen hat. Wir sind gesegnet mit allen
geistlichen Segnungen durch Ihn. Wir sind bei dem liebenden
Gott angenommen, vollkommen in Christus, erlöst, versöhnt,
mit Vergebung beschenkt worden, wir sind gerechtfertigt,
geheiligt, verherrlicht und zu Gliedern am Leib Christi
geworden. Der Heilige Geist wohnt in uns und hat uns
versiegelt, und er ist das Unterpfand unseres Erbes. Wir
sind für alle Ewigkeit geborgen in Christus. Wir sind Kinder
Gottes und Erben Gottes und Miterben Jesu Christi. Wir sind
Gott so nahe und so lieb wie Sein eigener geliebter Sohn.
Und es gibt noch viele, viele andere Dinge. Aber das ist
schon genug, um uns zu zeigen, daß Gläubige es heute in dem
Herrn Jesus Christus viel besser haben als sie es je hätten
haben können, wenn Adam ohne Sünde geblieben wäre.