Römerbrief

Röm 5,5 W.Nee Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, welcher uns gegeben worden ist. Römer 5,5

Weil Jesus am Kreuz starb, erhielt ich Vergebung der Sünden; weil er von den Toten auferstanden ist, wurde ich von neuem geboren; weil er zur Rechten des Vaters erhöht wurde, empfing ich den Heiligen Geist. Alles geschah durch ihn, nichts durch mich. Die Sündenvergebung gründet sich nicht auf mein Verdienst, sondern auf seine Kreuzigung, die Wiedergeburt auf seine Auferweckung, die Begabung mit dem Heiligen Geist auf seine Erhöhung - alles geschieht ohne mein Verdienst. Der Heilige Geist ist dir und mir gegeben worden, um zu beweisen, daß Gottes Sohn in die Herrlichkeit eingegangen ist und um uns durch die Kraft der Liebe Gottes dorthin zu führen. Durch sein Zeugnis wissen wir, daß Jesus von Nazareth, der vor zweitausend Jahren von gottlosen Menschen gekreuzigt wurde, nicht bloß einen Märtyrertod starb, sondern für uns in die Herrlichkeit erhöht worden ist zur Rechten des Vaters. Halleluja!





W.MacDonald »Die Hoffnung aber läßt nicht zuschanden werden, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist.« Römer 5,5

Manchmal haben Begriffe im Wortgebrauch der Christen einen anderen Sinn als in der Umgangssprache. »Hoffen« ist eins davon. Im weltlichen Bereich bedeutet hoffen meist, sich auf etwas noch nicht Sichtbares freuen, wobei die Erfüllung dieser Hoffnung keineswegs sicher ist. Ein Mann, der in tiefen finanziellen Schwierigkeiten steckt, sagt vielleicht: »Ich hoffe doch, daß noch alles gut wird.« Aber er hat keine Gewißheit, daß es auch wirklich so wird. Seine Hoffnung ist vielleicht nichts anderes als Wunschdenken. Die christliche Hoffnung freut sich auch auf etwas, was noch unsichtbar ist, wie Paulus uns in Römer 8,24 sagt: »Eine Hoffnung aber, die gesehen wird, ist keine Hoffnung. Denn wer hofft, was er sieht?« Alle Hoffnung hat jedenfalls mit der Zukunft zu tun. Aber was die christliche Hoffnung von allem anderen unterscheidet, ist, daß sie sich auf die Verheißungen im Worte Gottes gründet und daher absolut gewiß sein kann. »Diese Hoffnung haben wir als einen sicheren und festen Anker der Seele« (Hebräer 6,19). Woodring sagt: »Hoffnung ist Glaube, der sich auf Gottes Wort verläßt und in der gegenwärtigen Sicherheit lebt, daß das, was Gott versprochen oder vorhergesagt hat, auch eintrifft.« Und John White hat geschrieben: »Sie werden merken, daß ich Hoffnung im Sinne von 'Gewißheit' gebrauche. Die Hoffnung in der Heiligen Schrift bezieht sich auf zukünftige Ereignisse, die eintreffen werden, ganz gleich, was kommt. Sie ist keine Vorspiegelung, die unsere Laune wieder bessern soll und uns bei der Stange hält, damit wir weiter blind einem unausweichlichen Schicksal entgegengehen. Sie ist vielmehr die Grundlage allen christlichen Lebens. Sie stellt die letzte Wirklichkeit dar.« Weil sich die Hoffnung des Glaubenden auf die Verheißungen Gottes gründet, kann sie niemals zuschanden werden oder in Enttäuschung untergehen. Woodring sagt: »Eine Hoffnung ohne die Versprechen Gottes ist leer und nichtig und oft auch überheblich. Aber wenn sie sich auf Gottes Verheißungen gründet, verläßt sie sich auf Seine Treue und kann gar nicht enttäuscht werden.« Die christliche Hoffnung ist eine gute Hoffnung. Unser Herr Jesus Christus und Gott, unser Vater, lieben uns und haben uns »in Gnade ewigen Trost und gute Hoffnung« gegeben (s. 2. Thessalonicher 2,16). Sie wird auch eine glückselige Hoffnung genannt, besonders in bezug auf das Wiederkommen des Herrn: »... indem wir die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus erwarten« (Titus 2,13). Und schließlich ist es auch eine lebendige Hoffnung. »... der nach seiner großen Barmherzigkeit uns wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten« (1. Petrus 1,3). Die Hoffnung befähigt den Christen dazu, schier endloses Warten, Mühsal, Verfolgung und sogar das Martyrium auszuhalten. Denn er weiß, daß alle solche Erfahrungen nichts weiter sind als Nadelstiche, verglichen mit der kommenden Herrlichkeit.