Röm 2,7
C.H.Spurgeon
Woher kommen gute Werke?
Es ist ein alter Grundsatz, daß die Natur sich nie über sich
selbst erheben kann. Das Wasser, das von einem Berg kommt, wird
nur so hoch steigen, wie seine Quelle ist; es wird nie höher
steigen, außer wenn irgendein außerordentlicher Druck darauf
ausgeübt wird. So ist es mit der menschlichen Natur. Nach der
Schrift ist diese sehr verderbt; wir können daher keine guten
Werke erwarten von einer bösen Natur. Kann eine bittere Quelle
süßes Wasser geben? Genauso, wie Gift nicht auf guten Bäumen
wächst und gute Frucht bringt, so kann auch gute Frucht nicht
auf giftigen Bäumen wachsen. Ebensowenig können wir gute Werke
vom natürlichen Menschen erwarten.
"Woher kommen dann gute Werke?" fragst du. Wir antworten: Gute
Werke kommen nur von einer wahren Bekehrung, welche durch den
Geist Gottes zustande gebracht worden ist. Ehe wir bekehrt
werden, haben wir keinen Schatten von Gutem in uns. Vor der
Welt mögen wir ehrbar und achtungswert sein, aber vor Gott sind
wir es nicht. Könnten wir in unsere Herzen sehen, wie wir
bisweilen andern in's Gesicht sehen, wir würden da sehr vieles
wahrnehmen, was uns den Wahn vertreiben würde vom Vorhandensein
guter Werke vor unserer Bekehrung.