Apg 24,14
A.Christlieb
Wie man unerschrocken reden kann.
Apostelgeschichte 24, 14 - 16.
In der Antwort Pauli ist ein Wort merkwürdig:
,,u n e r s c h r o c k e n " . (,,Ich will mich
unerschrocken verantworten".) Das Wörtlein heißt im
Grundtext: ,,wohlgemut, getrost".
Paulus hätte Ursache gehabt, zu erschrecken. Warum blieb er
getrost? Er hatte ein dreifaches Fundament für seine
Freudigkeit, die wir auch heute noch brauchen, wenn wir uns
fröhlich verantworten sollen.
I.
Das erste, was Paulus unerschrocken macht, ist das
Bewußtsein, G o t t e s W o r t f ü r s i c h z u h a b e n .
,,Ich glaube allem, was geschrieben steht". Dies macht viel
getroster, als mächtige Beschützer. Dies gab Luther und
allen Blutzeugen Kraft und Unerschrockenheit, daß sie, auf
dem Wort Gottes stehend, sprechen konnten: ,,Ich glaube
allem, was geschrieben steht". Wenn wir dies Fundament unter
den Füßen haben, können wir auch unerschrocken antworten.
II.
Ein zweiter Grund seiner Unerschrockenheit liegt in dem
Wörtlein: ,,Ich habe die H o f f n u n g z u G o t t ..."
Wie gibt doch eine lebendige Hoffnung auf die Auferstehung
der Toten ein fröhliches Auftun des Mundes. Seine Ankläger
warteten auch auf diese Auferstehung, besaßen aber die durch
den heiligen Geist gewirkte Hoffnung Pauli nicht. Paulus
wußte: Wenn ich jetzt zum Tod verurteilt werde, so erlange
ich die bessere Auferstehung und darf ewig bei Jesus sein.
Wollen wir unerschrockene Zeugen sein, so müssen wir uns mit
dieser Hoffnung Pauli erfüllen lassen.
III.
Der dritte Grund, weshalb Paulus in dieser schwierigen
Lage so unerschrocken antworten kann, ist sein g u t e s
G e w i s s e n . ,,Ich übe mich, ein unverletztes Gewissen
zu haben, beide vor Gott und den Menschen".
Jede Verletzung unseres Gewissens lähmt unsere Freudigkeit.
Wollen wir überall getrost und fröhlich uns verantworten, so
laßt uns auf dem ganzen Wort stehen, lebendige Hoffnung haben
und ein unverletztes Gewissen zu bewahren suchen.