Apg 20,31
A.Christlieb
Wie wappnet man sich gegen die hereinbrechenden Gefahren?
Apostelgeschichte 20, 31.
Die Ältesten von Ephesus sollten durch die Schilderung der
kommenden Gefahren nicht etwa mutlos und verzagt, sondern
,,wachsam" werden (,,Darum seid wach").
1. Der Ausblick auf große Schwierigkeiten kann leicht
entmutigen. Niemals aber dürfen wir dem Volk Israel
gleichen, welches durch die Kundschafter den Ernst der Lage
erfuhr und allen Mut verlor (4. Mose 13, 27 - 14, 3). Wohl
aber soll eine von Gottes Wort uns angekündigte Gefahr uns
vor falscher Sicherheit und sorgloser Schläfrigkeit bewahren.
Weil der Feind sich aufmachen wird, deshalb gilt es mit Eifer
zu wachen und zu beten, daß seine Pläne zuschanden werden,
wie bei Nehemias Mauerbau alle Anschläge der Gegner an der
Wachsamkeit Nehemias scheiterten.
2. Wie kann man denn recht wachsam und wacker sein? Unser
Text gibt uns ein Hilfsmittel zur Wachsamkeit an: ,,Denkt
daran, daß ich nicht abgelassen ..." Fleißiges Gedenken
an die treue Arbeit gesegneter Gottesmänner kann uns
aufmuntern und wacker machen. Es gibt allerlei zerstreuendes
Denken, welches schwächt. Aber solches Gedenken stärkt.
Laßt uns recht denken an die Arbeit, welche Gott in unseren
Gegenden durch bewährte Zeugen treiben ließ. Laßt uns ihr
Bild oft vor uns stellen und dadurch angespornt werden. Vor
allen Dingen laßt uns an den Einen gedenken, der drei Jahre
als ,,Knecht des Herrn" (Jesaja 42. 19) auf dieser Erde
wirkte und ,,nicht abließ, Tag und Nacht" für unser Heil
geschäftig zu sein. Laßt uns diesen immer wieder vor unsere
Seele stellen. So werden wir wacker.
3. Wenn die Ältesten das Auftreten jener ,,greulichen Wölfe"
mit der selbstlosen Arbeit des Paulus verglichen, so war
ihnen bald klar, welches die rechte und welches die falsche
Arbeit war. Wollen wir Prüfgeist bekommen, so gilt es sich
immer wieder in das Leben und die Arbeit solcher Männer zu
versenken, die Gott als wahre Führer uns gesetzt und
beglaubigt hat.