Apg 20,30
A.Christlieb
Weiteres Licht über die falschen Führer.
Apostelgeschichte 20, 30.
Laßt uns ihre Herkunft, ihre Lehre und ihr Ziel anschauen.
1. Sie kommen zum Teil aus den Reihen führender, gläubiger
Christen. (,,Auch aus euch selbst werden aufstehen Männer.")
Es konnte vorkommen, daß Männer eine Zeitlang so wandelten,
daß man sie unter die Ältesten aufnahm, welche die Aufsicht
führten. Nachher aber wurden sie vielleicht durch Hochmut
und andere Sünden als ,,greuliche Wölfe" offenbar. Die
frühere Zugehörigkeit zu einem Kreis gesegneter Brüder
ist demnach nicht immer ein Beweis von der Echtheit eines
Arbeiters im Reich Gottes. Man kann in solchem Kreis gelebt
und gewirkt haben und dennoch kein Vertrauen verdienen.
Woran kann man sie erkennen und womit entlarven? Das zeigen
uns die zwei folgenden Kennzeichen.
2. S i e v e r l a s s e n d i e R i c h t s c h n u r
d e s W o r t e s G o t t e s . Falsche Führer können
unmöglich ganz bei dem geschriebenen Wort bleiben. Dieses
läßt für solches Wolfswesen in der Gemeinde Jesu keinen Raum.
Es straft und offenbart dasselbe vielmehr. Darum müssen sie
von der einfältigen Lehre des Wortes Gottes abweichen.
Sie ,,reden verkehrte Lehren". In dem Bleiben bei dem
geschriebenen Wort, bei ,,der Lehre der Apostel" (Kap. 2,
42), liegt eine bewahrende Macht. Bei dem Abweichen von
Gottes Wort gerät man in die furchtbarsten Irrungen. Welch
eine Mahnung, sich unverbrüchlich fest an das Wort zu halten!
(Psalm 119, 9. 104. 133. 165).
3. Ein zweites Hauptkennzeichen der falschen Führer ist das
Ziel, welches sie verfolgen. Sie wollen ,,die Jünger an
s i c h z i e h e n ". Wahre Hirten wollen die Seelen nur
in Verbindung mit Jesus bringen und darin erhalten. Dies
ist der einzige Zweck ihrer Arbeit (Johannes 1, 29;
Apostelgeschichte 14, 14. 15). Die falschen Führer aber
suchen etwas für sich selbst. Sie trachten nach Anhang.
Sie legen es darauf an, daß sich die Gläubigen an ihre
Person hängen (2. Samuel 15, 2 - 6).
Deshalb ,,wollen sie sich angenehm machen nach dem Fleisch"
(Galater 6, 12), schmeicheln diesem und jenem, werden
neidisch und eifersüchtig, wenn ein anderer Anerkennung
findet und dergleichen.
Gott helfe, daß keiner von uns in den Reihen dieser Männer
erfunden werde.