Apg 20,5
A.Christlieb
Der Begleiter Lukas.
Apostelgeschichte 20, 5.
Aus den Worten ,,unser" (,,diese harrten unser", V. 5) und
,,wir" (,,Wir aber schifften ...", V. 6) kann man
erkennen, daß der Verfasser der Apostelgeschichte, Lukas, mit
anwesend ist und zu den Begleitern des Paulus gehört. Wie
lieblich muß auch diese Begleitung für Paulus gewesen sein.
In Lukas hatte er einen gebildeten, treuen und bescheidenen
Gefährten.
1. Gebildet war er, wie schon sein ärztlicher Beruf
(Kolosser 4, 19) und der Stil der von ihm verfaßten
Apostelgeschichte beweisen. Wenn auch Paulus sicherlich auf
die höchste und wichtigste Bildung durch Gottes Geist sah, so
waren ihm doch diese äußere Bildung und auch die ärztlichen
Kenntnisse eine nicht zu unterschätzende Beigabe.
2. Treu war Lukas, weil er zu denen gehörte, die bis in die
Gefangenschaftszeit des Paulus hinein ihm unverrückt anhingen
und mit ihm verbunden blieben (Kolosser 4, 14; 2. Timotheus
4, 10; Philemon 24).
3. Bescheiden war er. Nirgends stellt er in der von ihm
geschriebenen Apostelgeschichte seine Person in den
Vordergrund. Im Gegenteil! Wenn man nicht genau darauf
achtet, so merkt man gar nicht, daß er selbst dabei ist. Wie
würde mancher andere Schriftsteller es verstanden haben, die
Blicke der Leser mehr auf seine eigene Anwesenheit zu lenken,
um so etwas von dem Ruhm der Apostel mitzubekommen. Lukas
aber trat ganz in den Hintergrund, damit Gottes Werk durch
die Apostel allein beachtet würde. So schreibt die Demut,
welche die beste Bildung ist. Unter allen Gefährten auf der
Lebensreise sind die Demütigen die allerbesten (Sprüche 11,
2; 29, 23; Jesaja 57, 15).