Apostelgeschichte

Apg 20,2 A.Christlieb Eine gewaltige Arbeit. Apostelgeschichte 20, 2

Eine gewaltige Arbeit des Paulus zieht in diesem Vers an unseren Augen vorüber. Der Apostel geht von Kleinasien über Mazedonien nach Griechenland. Zu den Anstrengungen der Reise kommt eine besonders reichliche Wortverkündigung hinzu (,,Er ermahnte dieselbigen Länder", d. h. die darin liegenden, früher durch ihn gegründeten Christengemeinden, ,,mit vielen Worten".) Laßt uns beim Anblick dieser großen Missionstätigkeit beachten, wie dreierlei bei Paulus nie aufhörte:

1. Nie versagte sein Arbeitseifer. Eben kam er aus dem Schrecken des Aufruhrs in Ephesus (Kap. 19, 23 - 40). Diese furchtbaren Kämpfe hätten ihm - menschlich gesprochen - den Mut lähmen und die Arbeitsfreudigkeit schwächen können. Aber dies war durchaus nicht der Fall. Mit frischer Kraft und unermüdlichem Eifer arbeitete er in anderen Ländern weiter, als ob nichts geschehen wäre.

Gott kann machen, daß seinen Knechten der Mut und die Freudigkeit trotz aufreibendster Arbeit und schwerster Erfahrung nicht aufhören (Jesaja 40, 29. 30; Psalm 18, 33. 34; 2. Korinther 4, 1).

2. Auch an Inhalt und Stoff zur Wortverkündigung fehlte es ihm nie. Welch eine Menge von Versammlungen, Beratungen und seelsorgerlichen Unterredungen mag wohl der Ausdruck ,,Länder durchwandern und mit vielen Worten ermahnen" in sich schließen. Und doch ging ihm der innere Vorrat nie aus. Laßt uns daraus den Schluß ziehen, daß die Quelle, aus der Paulus täglich schöpfte, unversiegbar, tief und reich ist. Wer an seiner Quelle lebt und bleibt, der verarmt nicht und sinkt nicht zum geistlichen Schwätzer herab, auch wenn er stets ausgeben muß.

3. Auch die offenen Türen und Arbeitsgelegenheiten gingen Paulus nie aus. Sein Dienst wurde stets begehrt. Die Bedürfnisse der Christengemeinden machten seine Gnadengaben nötig. Von Gott berufene Zeugen werden nicht leicht über Arbeitslosigkeit klagen (Offenbarung 3, 7. 8).