Apg 20,1
A.Christlieb
Der Abschied des Paulus von Ephesus
Apostelgeschichte 20, 1
weist uns auf etwas hin, das aufhört und auf etwas, das nicht
aufhört.
1. Wie wohltuend klingen die Worte: ,,Da nun die Empörung
aufgehört hatte". Wie mag Paulus und mancher Christ
aufgeatmet haben, als dieser höllische Orkan sich ausgetobt
hatte, als nicht mehr wilder Lärm die Straßen von Ephesus
erfüllte, sondern alles wieder im ruhigen Geleis weiterging.
Auch die furchtbarsten Schreckenszeiten gehen vorüber. Je
mächtiger sie auftreten, desto kürzer dauern sie oft. So
wird es bleiben. Auch die Wehen, welche der Wiederkunft Jesu
vorangehen, auch die letzte Empörung des Antichrists wird
einmal aufhören und vorübergehen. Dies darf uns trösten in
besonders schwierigen Zeiten.
2. Aber auch etwas anderes hörte auf. Paulus ruft die
Jünger zum Abschied zusammen. Damit erreicht die dreijährige
(Vers 31) Wirksamkeit des Apostels in Ephesus ihr Ende.
Seine Tätigkeit in dieser Stadt hörte auf. Man konnte ihn
nicht mehr täglich in der Tyrannusschule hören wie bisher.
Nicht nur Schreckenszeiten, sondern auch besondere
Segenszeiten nehmen ein Ende. Gewiß gab es in Ephesus auch
nach der Abreise des Paulus noch Segen. Aber sicherlich
waren die drei Jahre, die der Apostel hier zubrachte, eine
einzigartige Zeit der Gnadenheimsuchung für die Einwohner
dieser Stadt. Und diese hörte nun auf. Dies mag uns
anspornen, alle besonderen Segenszeiten, die Gott uns gibt,
treulich auszukaufen. Auch sie werden aufhören.
3. Aber eins hörte nicht auf. Die Art des Abschieds zeigt
uns ein Liebesband, welches Paulus mit den Gotteskindern in
Ephesus verband. Segnend scheidet er aus dem Jüngerkreis.
Diese ,,Liebe vergeht nie" (1. Korinther 13, 8).