Apg 18,11
A.Christlieb
Die Dauer der Arbeit des Paulus in Korinth.
Apostelgeschichte 18, 11 (vergleiche 10, 18).
Zweimal hebt die Schrift die längere Dauer des Aufenthalts
von Paulus in Korinth hervor (Vers 11 und 18). Die erste
Erwähnung schließt sich unmittelbar an das erquickende
Nachtgesicht, durch welches Paulus der göttlichen Hilfe
in dieser Stadt neu versichert wurde.
Dieser Zusammenhang ruft uns zu: An solchen Orten, wo Gott
sichtlich den Weg bahnt, gilt es, die vom Herrn geöffnete
Tür auch recht zu benutzen und nicht vor der Zeit von dort
wegzugehen.
Die zweite Erwähnung geschieht im Anschluß an den mißlungenen
Versuch der Feinde, den Apostel bei der Behörde zu verklagen.
Es liegt dort ein gewisser Triumph in den Worten: ,,Paulus
aber blieb noch lange daselbst". Die Feinde hatten mit ihrer
Anklage der Arbeit des Paulus ein baldiges Ende bereiten und
seine Abreise erzwingen wollen. Stattdessen erhielt ihr
Wortführer Schläge. Paulus dagegen konnte noch lange seine
Arbeit fortsetzen.
Dies mag besonders solchen Gotteskindern zur Ermunterung
dienen, die an ihrem Ort besondere Anfeindungen erdulden
müssen. Solche Schwierigkeiten sind durchaus nicht immer ein
göttlicher Hinweis, diesen Platz möglichst bald zu verlassen.
Gott gibt vielmehr an derartigen Stellen oft nachher
zweifachen Segen, daß man ,,noch lange daselbst bleiben
kann".
Als einst Isaak an einem Platz nach vielen Anfeindungen von
seiten neidischer Nachbarn endlich still wohnen konnte,
nannte er jene Gegend ,,Rehobot" (weiter Raum), indem er
sagte: ,,Nun hat uns der Herr Raum gemacht" (1. Mose 26, 12
- 22). Korinth war für Paulus ein solches ,,Rehobot". Gott
hatte ihm dort Raum gemacht, daß er achtzehn Monate hier
wohnen und wirken durfte.
Wohl allen, die solche Rehobot-Stationen erfahren und benutzen!