Apg 16,29
A.Christlieb
Paulus und der Kerkermeister.
1. Eine falsche und eine richtige Weise, die Seligkeit
zu erlangen.
Apostelgeschichte 16, 29 - 31; Römer 1, 16. 17.
Köstlich und wichtig ist die Frage des Kerkermeisters:
,,Was soll ich tun, daß ich selig werde?" Aber doch läßt
diese Frage einen gewissen Irrtum erkennen, der Tausende von
suchenden Seelen oft lange Zeit gefangen hält. Seine Frage
klingt so, als ob durch sein Tun die Seligkeit erlangt werden
könne. Das ist die unrichtige Weise, die Seligkeit zu
bekommen. Luther und unzählige andere haben sich damit
vergeblich bemüht. Die rechte Art lautet: ,,Glaube an
den Herrn Jesus Christus!" Nicht, als ob menschliches Tun
verächtlich hinweggetan werden sollte, es wird nur auf das
richtige Fundament gestellt.
Wo kein Glaube an Christus ist, da bringt uns alles Tun keine
Rettung. Erst als der Kerkermeister Jesus im Glauben annahm,
konnte er von selbst das Richtige tun. Da wusch er die
Striemen ab, bekannte sich durch Annahme der Taufe frei und
offen zu dem Glauben an Christus und speiste die Apostel.
Diesen richtigen Weg zu zeigen, war Pauli Lebensaufgabe.
Seit er selbst einmal zu Damaskus ähnlich wie der
Kerkermeister am Boden gelegen und nach diesem Weg gefragt
und ihn gefunden hatte, wurde er nicht müde, ihn anderen zu
weisen.