Apg 16,28
A.Christlieb
3. Eine falsche und eine richtige Art, seine Feinde zu
behandeln.
Apostelgeschichte 16, 19 - 21. 28; (Matthäus 5, 43 - 47).
Wie wichtig ist es, unseren Feinden gegenüber die richtige
Stellung einzunehmen. Die Geschichte von Pauli Einkerkerung
in Philippi zeigt uns eine falsche und eine richtige Stellung
zum Feind.
Die falsche sehen wir bei den Anklägern Pauli. Sie haben
durch die Tätigkeit Pauli einen äußeren Verlust erlitten,
deshalb sehen sie Paulus als ihren Feind an. Gegen diesen
lassen sie nun ihrem Haß freien Lauf und ruhen nicht, bis
sie den gehaßten Mann in den tiefsten Kerker gebracht haben.
So möchten viele am liebsten ihren Feind auch behandeln.
Einen besseren Weg zeigt uns auch hierin der Apostel. Er
ist vom Kerkermeister gequält worden, indem dieser seine Füße
in den Block einspannte, was er nicht unbedingt hätte tun
müssen. Als nun der Kerkermeister durch das Erdbeben und das
Zerspringen der Fesseln in große Verlegenheit geriet, hätte
Paulus schadenfroh werden können. Stattdessen ruft er ihm
freundlich zu: ,,Tue dir nichts Übles, wir sind alle hier!"
Das ist der biblische Weg, den Feind zu behandeln. So
besiegte ihn Paulus, daß er nach dem Evangelium verlangte
und in einen Freund umgewandelt wurde.
Als einst Elisa das feindliche Syrerheer, das ihn in Dotan
gefangennehmen wollte, mit Blindheit geschlagen, nach Samaria
geführt und in die Gewalt des israelitischen Königs gebracht
hatte, da wies er den König Israels an, diese Feinde gastfrei
zu bewirten (2. Könige 6, 21 - 23).
So werden die feurigen Kohlen gesammelt, die am besten wirken
(Sprüche 25, 22; Römer 10, 20. 21). Laßt uns nie wie die
Verkläger Pauli zu unseren Feinden Stellung nehmen, sondern
so wie Elisa und Paulus es taten.