Apg 16,27
A.Christlieb
2. Eine falsche und eine richtige Weise, um aus dem Elend
herauszukommen.
Apostelgeschichte 16, 25. 27.
Wer möchte nicht gern aus schwierigen Lagen, aus Not und
Jammer herauskommen! Unser Text zeigt uns einen falschen
und einen richtigen Weg, dieses Ziel zu erreichen.
Die falsche Weise sehen wir bei dem Kerkermeister. Sie
besteht in einem Selbstmordversuch. Als der Kerkermeister
die Türen des Gefängnisses offen sah und dachte, die
Gefangenen seien entflohen, zog er das Schwert und wollte
sich selbst erwürgen.
Dies Mittel, aus dem Elend zu entfliehen, wird immer
moderner. Die Zahl der Selbstmorde bis zur Jugend hinab
nimmt stets zu. Und in der Tat, was soll ein Mensch ohne
Gott anders machen, wenn ihn nichts als Schwierigkeiten
und Jammer umgeben, woraus er nirgends entfliehen kann?
Ahitophel, Saul und Judas wußten auch nichts Besseres!
(2. Samuel 17, 23; 1. Samuel 31, 4; Matthäus 27, 5).
Hört dagegen Pauli Weg. Auch er war im Elendstiegel, von
Menschenungerechtigkeit gequält, ohne Aussicht auf Recht
und Gerechtigkeit. Aber - er betet und singt mit Silas
ein Loblied. Dies ist der rechte Weg! Ihn sind Tausende
gegangen, die aus Erfahrung bezeugen können, daß man so aus
dem Elend herauskommt, auch wenn es manchmal zu warten gilt.
Als David einst, von einem Kriegszug heimgekehrt, seinen
Wohnort Ziklag mit Feuer verbrannt und alle Familienglieder
von sich und seinen Männern fortgeschleppt fand, hätte er
sich wohl auch verzweifelt das Leben nehmen können.
Stattdessen ,,stärkte er sich in dem Herrn" und wurde von
Gott aus allem Jammer wieder herausgeführt (1. Samuel 30,
1 - 6).
Wohl dem, der diesen Weg aus dem Elend heraus kennt und
darauf wandelt, anstatt dem ersten Irrweg anheimzufallen.