Apostelgeschichte

Apg 16,16 A.Christlieb Die Wahrsagerin empfiehlt Paulus. Apostelgeschichte 16, 16 - 17; (Matthäus 24, 24; 2. Korinther 11, 14).

Die Tatsache, daß jene Magd mit dem Wahrsagergeist sich so anerkennend über die Apostel und ihre Verkündigung ausdrückt, ist beachtenswert. Sie beweist, daß auch solche Menschen, vor denen die Schrift warnt, und vor denen wir uns zu hüten haben, bisweilen treffende Wahrheiten aussprechen können.

Es hat je und je Christen gegeben, die sich durch solchen Betrug Satans überlisten ließen, die glaubten, daß ein Mensch, der wahre und erbauliche Worte rede, unmöglich mit dem Reich der Lüge im Zusammenhang stehen könne. Unser Text widerlegt diesen Irrtum. Die Magd mit dem Wahrsagergeist sprach hier nur die Wahrheit. Jedes Wort von ihr war richtig: Paulus und Silas waren Knechte Gottes, des Allerhöchsten. Sie verkündigten den Weg der Seligkeit. Nach dem Inhalt ihrer Worte hätte jemand denken können, daß diese Person ganz im Einklang mit Paulus stehe, so daß man ihr ruhig trauen dürfe. Und doch war der Geist jener Magd ein ungöttlicher.

Laßt uns demnach nicht ohne weiteres jedem Geist trauen, der einmal eine gute Wahrheit ausspricht. Das haben auch ägyptische Zauberpriester und Götzenpriester der Philister tun können. (,,Das ist Gottes Finger", 2. Mose 8, 15; ,,Gebt dem Gott Israels die Ehre"; ,,Nehmt die Lade des Herrn und sendet sie hin"; 1. Samuel 6, 5 - 9).

Wenn sogar die Wahrsagerin in Philippi so empfehlend auf die Missionsarbeit der Apostel hinweisen konnte, so haben wir uns auf ähnliche Täuschungen gefaßt zu machen, zumal die Zeit der letzten Verführung näher heranrückt. (Matthäus 24, 11 und 23 - 25; 2. Petrus 2, 1 - 3).