Apostelgeschichte

Apg 16,7 A.Christlieb 2. Paulus wartete, bis er Gottes Willen erkannte und - gehorchte dann. Apostelgeschichte 16, 7 - 10; Hebräer 10, 36.

Zur rechten Abhängigkeit von dem Leiten des Herrn gehört die Bereitwilligkeit, auf eigene Pläne zu verzichten, die Geduld, die warten kann, bis der richtige Weg gezeigt wird und - der Gehorsam, der den von Gott gewiesenen Weg geht. Alles dies fand sich bei Paulus.

Als der Geist ihm wehrte, in Asien zu arbeiten und durch Bithynien zu reisen, da wußte er wohl, welchen Weg er nicht gehen sollte, aber noch nicht, welches der richtige, gottgewollte Weg für ihn sei. Längere Zeit mußte er zubringen, ohne Klarheit darüber zu haben, an welchem Ort und in welchem Land der Herr ihn brauchen wollte.

Solche Zeiten der Ungewißheit und der Unklarheit sind oft Probezeiten, wo es gilt, mit David zu sprechen: ,,...bis ich erfahre, was Gott mit mir tun wird" (1. Samuel 22, 3). Es sind Zeiten des Wartens, die gerade den feurigen Paulusnaturen gar nicht leicht fallen.

Was tat Paulus in dieser Zeit, ehe er in Troas Klarheit bekam? Er folgte dem göttlichen Licht, soweit er dasselbe bekommen hatte, indem er sich in Asien der Missionstätigkeit enthielt und in der anderen Richtung weiterzog, die ihm innerlich nicht verwehrt wurde. Er konnte warten, bis Gottes klare Weisung kam. Sobald er aber dieselbe erhielt, ging er mit ganzer Macht auf den erkannten Willen Gottes ein. Jetzt gab es kein ängstliches Fragen, ob jenes fremde Land Mazedonien nicht neue Gefahren und Schwierigkeiten bringen werde. Er trachtete mit seinen Gefährten alsbald nach Mazedonien zu reisen. Das war Gehorsam.

Laßt uns auf den eigenen Willen verzichten, auf Gottes Willen harren und dann auf ihn eingehen. Das ist die selige Abhängigkeit vom Herrn, in der Paulus lebte.