Apostelgeschichte

Apg 15,4 A.Christlieb Ein guter Konferenzanfang. Apostelgeschichte 15, 4.

Wie wichtig ist es doch bei bedeutsamen Konferenzen, daß gleich in den ersten Ansprachen der richtige Ton angeschlagen wird. In dieser Konferenz trafen Paulus und Barnabas genau den richtigen Ton.

1. Ihre Worte machten den Gläubigen n e u e n M u t .

Die Versammlung begann zu einer Stunde, wo vieles die kleine Herde mutlos machen konnte. Von der Welt her war eine anhaltende, scharfe Feindschaft vorhanden, wie sich dies auf der ersten Missionsreise neu gezeigt hatte. Im Volk Gottes drohte durch die Beschneidungsfrage ein bedenklicher Zwiespalt. War da nicht viel Ursache, am Fortgang des Reiches Gottes zu verzagen? Nun erzählen ihnen die Apostel die Taten Gottes unter den Heiden. Dadurch wurden die Augen der Hörer von allen betrübenden Vorgängen hinweggelenkt auf die starke, treue Hand des großen Gottes, der seine Sache trotz aller Hindernisse weiterführt. Das konnte bekümmerte Herzen aufrichten und neuen Mut einflößen, was sehr not tat.

2. Sodann waren diese Worte am Platze, weil sie v e r b i n d e n d w i r k t e n.

Es befanden sich ja in dieser Versammlung sowohl Anhänger als Gegner der Beschneidungsforderung. Es galt beide zu verbinden. Hätten die Apostel sofort in ihrer ersten Ansprache ihr eigenes Urteil über die Beschneidung hervorgekehrt und die Gesetzeseiferer angegriffen, so wäre dadurch mancher Zuhörer verstimmt und der Gegensatz verschärft worden. Nun sie aber davon zunächst schwiegen und von Gottes Wirken erzählten, machten sie Bahn für eine Verständigung. Das Schauen auf Gottes Leiten war ein Boden, auf den alle Gläubigen sich stellen konnten.

3. Endlich spornten diese Berichte zu n e u e r T r e u e g e g e n G o t t an.

Die Christen hörten, was Gott tat durch die, welche sich von ihm brauchen ließen. Das mußte in allen den Wunsch erwecken, daß auch ihr Leben nicht unfruchtbar für das Reich Gottes bleibe. Solche Worte, die Gottes Volk aufrichten, verbinden und zur Treue anspornen, sind heute noch überall am Platz.