Apg 14,19
A.Christlieb
Was der Christushaß vermag.
Apostelgeschichte 14, 19.
Der Eifer der Feinde des Evangeliums beschämt bisweilen den
Eifer seiner Freunde. So war es auch hier der Fall. Unser
Vers läßt uns einen Blick tun in die Arbeit der Gegner der
Apostel. Welch einen Eifer entwickelten sie! Wir können
beobachten, wie ihr Christushaß dreierlei fertigbrachte:
1. Er verband Menschen zu gemeinsamem Handeln. Die Juden
von Antiochien und Ikonien schlossen sich zusammen, Paulus
zu vernichten. (,,Es kamen dahin Juden von Antiochien und
Ikonien"). Nicht immer mochten diese so einig zusammenkommen
wie hier. Ihr Christushaß verband sie zu gemeinsamem
Vorgehen gegen die Apostel. Wie sollte die Christusliebe uns
noch viel mehr verbinden, gemeinsam f ü r die Knechte Gottes
und ihr Werk einzutreten.
2. Ihr Christushaß verlieh ihnen eine Beredsamkeit, die
viele mit fortriß und zum Handeln brachte (,,und überredeten
das Volk"). Es war jenen Feinden voller Ernst mit ihrem
Ziel, Paulus zu beseitigen. Dieser Ernst ihres glühenden
Hasses übertrug sich auf andere und gab ihren Worten Macht
und Einfluß. Wieviel mehr sollte die brennende Jesusliebe
unsere Zungen beredt machen, andere zum Guten zu bewegen!
3. Ihr Christushaß brachte es zu einem Erfolg. Der
gesteinigte, wie tot am Boden liegende Paulus bewies, daß
durch ihre Bemühungen ein Umschwung in der Stimmung der
ganzen Bevölkerung eingetreten war. Die eifrige Begeisterung
der Lystraner für die Apostel war ins Gegenteil umgeschlagen.
Wenn wir auch nicht um großen sichtbaren Erfolg in jedem Fall
bitten dürfen, so wollen wir doch anhalten zu flehen, daß das
aus der Jesusliebe stammende Zeugnis das ausrichte, was Gott
haben will.