Apostelgeschichte

Apg 14,15 A.Christlieb Der Unterschied zwischen des Herodes und der Apostel Stellung zur Menschenvergötterung. Apostelgeschichte 12, 21 - 23; 14, 11 - 18.

Unsere Textworte stellen zwei Menschenvergötterungen nebeneinander. Hier wurde Herodes bei einer Ansprache an das Volk vergöttert, dort widerfuhr den Aposteln dasselbe nach der Heilung des Lahmen in Lystra. Es ist lehrreich, die verschiedene Stellung, die hier und dort eingenommen wurde, näher ins Auge zu fassen. Welch ein Unterschied zwischen dem Verhalten des stolzen Herrschers und dem der demütigen Knechte Jesu!

1. Verschieden war schon die Entstehung der Menschenvergötterung in beiden Fällen. Herodes hatte es absichtlich darauf angelegt, vom Volk bewundert und angestaunt zu werden Schon das herrliche Gewand, das besonders erwähnt wird, diente diesem Zweck. Den Aposteln aber widerfuhr solche Ehrung ganz gegen ihren Willen. Sie hatten in der Arbeit nur Gottes Ehre und die Anerkennung seines Wortes gesucht. Und doch kam diese Vergötterung.

2. Herodes ließ sich diese Vergötterung gefallen, er nahm die Ehre an. Die Apostel aber wehrten sich dagegen und suchten solch törichtes Ansinnen mit aller Macht zu verhindern.

3. Bei Herodes war es der Herr, der die Schwachheit und Ohnmacht des stolzen Königs offenbar machte, indem er ihn auf schreckliche Weise hinwegraffte. Die Apostel aber ,,richteten sich selbst" (1. Korinther 11, 31), indem sie ihre Schwachheit vor allem Volk laut bekannten.

Wehe denen, die danach trachten, Ehre von Menschen zu bekommen, sie gerne annehmen und nicht zurückweisen wollen! Sie werden einst mit Schanden bestehen (Matthäus 23, 5 - 12; Psalm 73, 7 - 9. 17 - 20; Daniel 4, 25 ff.; Jesaja 10, 5 - 19 ; Apostelgeschichte 8, 9 - 11. 20 - 24). Wohl denen, die allein Gottes Ehre suchen, ungebührliche Erhebung ihrer eigenen Person nicht dulden. Sie wird Gott zu Ehren bringen (Daniel 12, 2. 3; Psalm 73, 24).