Apg 13,45
A.Christlieb
Die Feindschaft erwacht.
Apostelgeschichte 13, 45.
Eine wütende Feindschaft erwachte in Antiochien. Laßt uns
Zeit, Triebfeder und Äußerungsweise derselben beachten.
1. Jedesmal, wenn Gottes Geist wirkt, regt sich auch die
Feindschaft der Hölle. Mit dem ausbrechenden Hunger nach
dem Lebensbrot erhob sich auch der Widerstand dagegen. Wir
hätten so gerne eine große Geistesbewegung ohne Feindschaft
anderer Menschen. Auf diesen Wunsch unseres leidens- und
kreuzesscheuen Herzens laßt uns verzichten. Wir wollen
lieber dankbar sein für jeden Rumor aus der Hölle, weil
er ein Beweis von Gottes Wirken ist.
2. Die Triebfeder der evangeliumsfeindlichen Juden war der
Neid. Die leitenden Synagogenvorsteher mochten die geringe
Anziehungskraft ihrer eigenen Worte mit dem gewaltigen Erfolg
des fremden Predigers vergleichen und so um ihr eigenes
Ansehen besorgt werden. Es wurde ihnen schwer, sich in den
Schatten stellen zu lassen. Wer in erster Linie für seine
eigene Ehre und sein eigenes Ansehen besorgt ist, wird nie
das Reich Gottes wirksam fördern, wohl aber oft hindern.
Hüten wir uns vor dem Neid und allem Trachten nach eigenem
Ruhm (Sprüche 14, 30; Matthäus 27, 18; Galater 5, 20;
Philipper 1, 15; 1. Petrus 2, 1).
3. Zuletzt laßt uns auf die Art achten, wie sich die
Feindschaft äußerte. Es gibt eine stille, heimliche
Gegnerschaft gegen das Wort Gottes, die es nicht wagt,
hervorzutreten, aber auch eine laute, offene. Letztere
zeigte sich hier. Mit frechen Schmähworten widersprachen
die Juden den Reden der Apostel. Mit ihren Lästerworten
verrieten sie den höllischen Ursprung ihrer Waffen, und damit
verurteilten sie sich selbst. Laßt uns nie in den Reihen
solcher Feinde erfunden werden (1. Korinther 5, 11; 6, 10;
2. Timotheus 3, 2; 1. Timotheus 3, 11).