Apostelgeschichte

Apg 12,20 A.Christlieb Herodes gedachte wider die von Tyrus und Sidon Krieg zu führen. Die aber baten um Frieden. Apg. 12, 20

Was für ein köstlich Ding ist es um den Frieden mit anderen Menschen! Unser Text zeigt uns, wie er gestört, erhalten und wiederhergestellt werden kann. - Herodes ist hier der Störenfried. Er hat einen feindlichen Anschlag auf die beiden Handelsstädte geplant. Es diente das zu seinem Vorteil. Und in der Welt ist es immer so gewesen, daß der Vorteilsgeist zu Kampf und Krieg führt. So war es bereits bei den Hirten des Abraham und Lot: ,,Es war immer Zank zwischen ihnen" (1. Mose 13, 6 ff.). - Laßt uns achthaben darauf, daß nichts von diesem Herodessinn, der nur den eigenen Vorteil im Auge hat, in unserem Herzen aufkomme, und daß unser Verhältnis zu den Nachbarn ein gottwohlgefälliges bleibe. - Der Feind sucht auch in die Reihen des Volkes Gottes friedenstörend hineinzuwirken. - Wie kann man in solcher Lage den Frieden erhalten? Die beiden Städte handeln g e m e i n s a m. Nicht sucht die eine, durch Konkurrenzneid veranlaßt, auf Kosten der anderen sich mit Herodes zu verständigen. - Beschämen diese weltlichen Handelsstädte nicht manche Christenhäuflein, die zu keinem gemeinsamen Handeln gelangen können, weil sie nur das Wohl und Wachstum des eigenen Kreises im Auge haben? Sollte der Geist Jesu nicht viel mehr verbindende Kraft haben als die irdischen und politischen Interessen weltlicher Machthaber?! (Vgl. Eph. 4, 3; 1. Mose 45, 24; Pred. 4, 12.) - Und wie kann man gestörten Frieden wiederherstellen? Wo man dies Ziel ernstlich erstrebt, da findet sich auch ein Weg! Mancher muß mit Hiob klagen: ,,Es ist zwischen uns kein Schiedsmann, der seine Hand auf uns beide lege" (9, 33). Dann gilt es umso ernster zu flehen, bis Gott uns einen Helfer sendet, wie Hiob und seine Freunde ihn in Elihu (32, 2 ff.) erhielten. - Wer sich vor dem himmlischen König gebeugt und bei ihm Frieden empfangen hat, der kann auch vor Menschen die Bitte um Verzeihung aussprechen (Matth. 5, 23 ff.; Röm. 12, 18; Hebr. 12, 14).