Apg 9,5
A.Christlieb
Des Saulus Fragen an Jesus.
Apostelgeschichte 9, 5. 6.
Diese Fragen zeigen uns die Stellung, die Saulus seinem neuen
himmlischen Herrn gegenüber vom ersten Augenblick an einnahm.
1. E r b e k a n n t e s e i n e B l i n d h e i t u n d
s e i n g ä n z l i c h e s U n v e r m ö g e n , s i c h
a u s e i g e n e r K l u g h e i t u n d K r a f t
z u r e c h t z u f i n d e n . Wenn eine Seele dahin kommt
und dies in Beugung eingesteht, dann ist sie am Anfang des
richtigen Weges.
2. Indem er fragt, was er tun soll, u n t e r w a r f e r
s e i n e n W i l l e n d e m H e r r n und erklärte sich
bereit, von jetzt an sich von ihm leiten zu lassen. Dies war
das Richtige.
Vor Jesus ist nur Unterwerfung am Platz. Dies sei auch
unsere Stellung allezeit.
3. Indem Saulus es wagt, den, gegen den er gekämpft und
gefrevelt hatte, um Weisung über den rechten Weg zu bitten,
zeigte sich auch d a s e r s t e V e r t r a u e n zu ihm.
Sein Seufzer nach einem Lichtstrahl, sein Bitten um Führung
war das erste Glaubensfünkchen; denn - wer bittet, der
glaubt. Wer seufzt, naht zum Gnadenthron.
Wohl allen erweckten Seelen, die ihre Blindheit bekennen,
sich ihm unterwerfen und um Wegleitung bitten! Der Herr wird
sie nicht in ihrem Elend stecken lassen. (Psalm 25, 4. 5;
27, 11).
A.Christlieb
Die Warnung Jesu an Saulus.
Apostelgeschichte 9, 5 b.
Mit dem Wort: ,,Es wird dir schwer werden, wider den Stachel
auszuschlagen", fordert Jesus den Saulus auf, j e d e n
W i d e r s t a n d g e g e n i h n a u f z u g e b e n .
Er macht ihn auf die unangenehmen Folgen aufmerksam, die ein
Versuch, sich seinem Willen zu widersetzen, nach sich ziehen
würde. Im Morgenland wurden die Zugtiere durch einen mit einer
Spitze versehenen Stecken angetrieben. Ein Ausschlagen gegen
diesen spitzen Stecken des Führers hatte zur Folge, daß der
Stachel tief in das Fleisch eindrang und große Schmerzen
verursachte. Ähnlich sollte jeder Versuch des Saulus, dem
Herrn zu widerstreben, ihm nur neues Leid zufügen.
Ein Zugtier hat es am besten, wenn es sich dem Willen seines
Herrn ohne Widerstreben fügt; und wir machen es uns selbst am
leichtesten, wenn wir jedem Hinweis unseres himmlischen Herrn
folgen.
Paulus schreibt einmal von den Geizigen, daß sie ,,sich
selbst viel Schmerzen machen" (1. Timotheus 6, 10). Das
gilt gewiß von ihnen besonders. Aber auch jedes andere
Verlassen der Wege des Herrn zieht ähnliche Folgen nach sich.
Laßt uns wie Saulus dem Willen Jesu ergeben bleiben, dann
werden wir vor vielen Nöten bewahrt, die sonst über uns
hereinbrechen. (Jeremia 2, 17; Hosea 13, 9).